Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

Ich habe mal einen neues Thema aufgemacht, da es mir - insbesondere nach der gestrigen Nacht in Minsk - eine Diskussion wert scheint, wie Belarus sich in der Krise verhält - und weniger mit Waffenlieferungen zu tun hat. Kann das politisch völlig unbedeutende Belarus' das Zünglein an der Waage sein, das den Frieden ermöglichen hilft?
Teeernte » Do 12. Feb 2015, 02:07 hat geschrieben:
Westliche Kritiker bezeichnen das Land häufig als „letzte Diktatur Europas“........

Wenn Europa/US sich in der Ukraine mit Waffengewalt durchsetzen will - ist Weißrussland ...so arm es auch ist - als Basis für grüne Männlein ....ernst zunehmen....
Belarus und Lukaschenko sind ein ganz besonderer Fall und nicht mit einfachen "NATO vs Russland" - Kategorien zu erfassen.
Lukaschenko mag innenpolitisch ein fürchterlicher Despot sein, außenpolitisch kann er gut als "Alter Hase" durchgehen.
Innenpolitisch greift er neben der üblichen Repressionen die Motive des Maidan auf und gibt seinem Volk nationale Gefühle, eine Besinnung auf dieZeit vor 1795 findet z.Zt. In Belarus wie in der Ukraine statt. Nur eben von oben gesteuert.
Gleichzeitig meidet Lukaschenko natürlich den Westen wie der Teufel das Weihwasser, erstens ist seine Reguerungsform zu EU "inkompatibel", zweitens weiß er, das Putin sein Land noch eher zerdrücken könnte als die Ukraine.
Geschickt, wie er sich nun als Vermittler profiliert - damit erhöht er die Chancen für sein und Belarus' politisches Überleben gewaltig.
Nicht zu übersehen, dass er in der nahen Vergangenheit Poroschenko mit Worten und Taten in einer Art Solidarität versichert hat, die schon erstaunt...
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
Rautenberger
Beiträge: 3041
Registriert: Do 8. Mai 2014, 22:48

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Rautenberger »

Europa2050 » Do 12. Feb 2015, 08:07 hat geschrieben:Geschickt, wie er sich nun als Vermittler profiliert - damit erhöht er die Chancen für sein und Belarus' politisches Überleben gewaltig.
Das halte ich für ziemlich übertrieben. Merkel und Hollande sind zähneknirschend nach Minsk gereist. Danach ist alles beim alten. Was Weißrussland höchstens ein bisschen aus der Schusslinie bringt, ist der wildgewordene Putin - weniger Lukaschenkos angebliches Geschick. Lukaschenkos Zeit wird irgendwann ablaufen. Seine Überlebenschancen haben sich nicht verbessert. Eher schon verschlechtert, weil es Russland - von dem Weißrussland total abhängig ist - wirtschaftlich schlecht geht.
Перемен требуют наши сердца, перемен требуют наши глаза...
Kanzlerqualle

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Kanzlerqualle »

Europa2050 » Do 12. Feb 2015, 08:07 hat geschrieben:Ich habe mal einen neues Thema aufgemacht, da es mir - insbesondere nach der gestrigen Nacht in Minsk - eine Diskussion wert scheint, wie Belarus sich in der Krise verhält - und weniger mit Waffenlieferungen zu tun hat. Kann das politisch völlig unbedeutende Belarus' das Zünglein an der Waage sein, das den Frieden ermöglichen hilft?


Geschickt, wie er sich nun als Vermittler profiliert ...
.. du kannst dich zu 111% darauf verlassen , daß Putin den Aljaksandr vorher angerufen hat und mit ihm schon ein entsprechendes Telefonat geführt hat ...
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Tantris »

Kanzlerqualle » Do 12. Feb 2015, 15:31 hat geschrieben: .. du kannst dich zu 111% darauf verlassen , daß Putin den Aljaksandr vorher angerufen hat und mit ihm schon ein entsprechendes Telefonat geführt hat ...
Stimmt. Mit merkel aber auch. Sie hat den besten draht zu putin und geht deswegen "voran".

Ein D in der fuehrungsrolle, dass frieden stiftet... hm... davon koennen russen nur träumen...
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14295
Registriert: Sa 7. Jun 2008, 10:10

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von gallerie »

Kanzlerqualle » Do 12. Feb 2015, 20:31 hat geschrieben: .. du kannst dich zu 111% darauf verlassen , daß Putin den Aljaksandr vorher angerufen hat und mit ihm schon ein entsprechendes Telefonat geführt hat ...
....Quatsch!
Der Kamerad ist ein Ueberlebenskuenstler, der wird sich wede von Putin noch von irgend einer urkrainischen Regierung etwas vorfueheren machen wollen. Im gewissen Sinne ist der Bauer sogar Vorbild. Nirgends ist Osten ist die Korruption so besiegt worden wie in Belarus.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Tantris »

gallerie » Do 12. Feb 2015, 15:47 hat geschrieben: ....Quatsch!
Der Kamerad ist ein Ueberlebenskuenstler, der wird sich wede von Putin noch von irgend einer urkrainischen Regierung etwas vorfueheren machen wollen. Im gewissen Sinne ist der Bauer sogar Vorbild. Nirgends ist Osten ist die Korruption so besiegt worden wie in Belarus.
Auch der uebergang zum kapitalismus verlief wesentlich weniger kriminell als in russ. richtig sympaathisch ist mir europas letzter diktator aber trotzdem nicht...
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

Tantris » Do 12. Feb 2015, 14:51 hat geschrieben:
Auch der uebergang zum kapitalismus verlief wesentlich weniger kriminell als in russ. richtig sympaathisch ist mir europas letzter diktator aber trotzdem nicht...
Dass er innenpolitisch nicht sauber ist, ist klar, deswegen werden die westlichen Regierungschefs ihn zu Recht nie als ihresgleichen betrachten. Und das er sakrisch aufpassen muss, den großen Bruder nicht zu sehr zu ärgern, ist auch klar.

Dennoch scheint mir Belarus inzwischen einen Kurs moskaukritischer Neutralität zu fahren, den ich noch vor einem Jahr für unmöglich gehalten hätte, insbesondere da es sich ja um ein Gründungsmitglied der Eurasischen Union handelt.

Zudem spielt Lukaschenko selbst seit einigen Jahren die nationale belarusische Karte und nicht mehr die grossrussische wie vorher, verwendet seither in Reden teilweise auch die belarusische Sprache. Deswegen meine Vermutung eines "Maidan von oben".

Und sollte der Waffenstillstand in der Ukraine funktionieren, kann sich Lukaschenko genau wie Merkel davon eine Scheibe abschneiden. Wird er dies nutzen, um sein Land aus der selbstgewählten Isolation zu führen?
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42286
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Cobra9 »

Also ich finde die aktuelle Rolle von Weissrussland clever. Das war gar nicht dumm. Gut er ist ein Diktator aber was soll man jetzt ändern ?
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cooper
Beiträge: 348
Registriert: Fr 6. Feb 2015, 12:07

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Cooper »

Europa2050 » Do 12. Feb 2015, 15:29 hat geschrieben: Und sollte der Waffenstillstand in der Ukraine funktionieren, kann sich Lukaschenko genau wie Merkel davon eine Scheibe abschneiden. Wird er dies nutzen, um sein Land aus der selbstgewählten Isolation zu führen?
Saß der denn mit am Tisch? Ich dachte, der hat nur seine Bude zur Verfügung gestellt.
Benutzeravatar
Rautenberger
Beiträge: 3041
Registriert: Do 8. Mai 2014, 22:48

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Rautenberger »

Europa2050 » Do 12. Feb 2015, 15:29 hat geschrieben:
Dass er innenpolitisch nicht sauber ist, ist klar, deswegen werden die westlichen Regierungschefs ihn zu Recht nie als ihresgleichen betrachten. Und das er sakrisch aufpassen muss, den großen Bruder nicht zu sehr zu ärgern, ist auch klar.

Dennoch scheint mir Belarus inzwischen einen Kurs moskaukritischer Neutralität zu fahren, den ich noch vor einem Jahr für unmöglich gehalten hätte, insbesondere da es sich ja um ein Gründungsmitglied der Eurasischen Union handelt.
Das ist überhaupt nichts Neues. Lukaschenka balanciert seit Jahren zwischen Ost und West und bellt gelegentlich in Richtung Moskau. Das stört den Kreml nicht allzu sehr, denn er weiß, dass das Lukaschenka-Regime abhängig von Russland ist.
Zudem spielt Lukaschenko selbst seit einigen Jahren die nationale belarusische Karte und nicht mehr die grossrussische wie vorher, verwendet seither in Reden teilweise auch die belarusische Sprache. Deswegen meine Vermutung eines "Maidan von oben".
Nie im Leben! Luka ist doch nicht lebensmüde! Wenn er sein Land demokratisiert, muss er damit rechnen für seine Verbrechen vor Gericht gestellt zu werden. Außerdem schätze ich ihn so ein, dass er überhaupt nicht die Einsicht hat, dass es nötig wäre, in Weißrussland etwas zu ändern.
Und sollte der Waffenstillstand in der Ukraine funktionieren, kann sich Lukaschenko genau wie Merkel davon eine Scheibe abschneiden. Wird er dies nutzen, um sein Land aus der selbstgewählten Isolation zu führen?
Kann er ja kaum. Er ist erstmal nichts weiter als der Gastgeber der Konferenz. Schöne Fotos für den ansonsten in Europa isolierten Diktator - das war's dann auch schon.
Перемен требуют наши сердца, перемен требуют наши глаза...
happySchland
Beiträge: 1533
Registriert: Mi 29. Jan 2014, 16:57

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von happySchland »

Europa2050 » Do 12. Feb 2015, 15:29 hat geschrieben: Und sollte der Waffenstillstand in der Ukraine funktionieren, kann sich Lukaschenko genau wie Merkel davon eine Scheibe abschneiden. Wird er dies nutzen, um sein Land aus der selbstgewählten Isolation zu führen?
Cooper » Do 12. Feb 2015, 17:04 hat geschrieben: Saß der denn mit am Tisch? Ich dachte, der hat nur seine Bude zur Verfügung gestellt.
Nüchtern betrachtet haben Sie Recht und nüchtern betrachtet, war Minsk bereits in den vorherigen Verhandlungen Verhandlungsort. Ist also keine große Sache.

Aber Weißrussland oder vielmehr Minsk ist der Ort an dem dann Frieden geschlossen wurde. Es mag sich dabei eigentlich nur um eine Fußnote handeln doch hat das Symbolwirkung nach innen und außen. In diesem Land, mit seiner Diktatur und seiner außenpolitischen Isolation das in keiner Weise Konfliktpartei ist, wurde der Ukraine-Konflikt gelöst und nur das bleibt hängen. Alleine schon das dieser Ort gewählt wurde, spricht für Weißrussland.
Es hat sich offensichtlich niemand an der Diktatur gestört.
Nach innen können die Medien Lukaschenko zu dem Mann machen, der die Friedensverhandlungen erst ermöglicht hat. Nach außen sichert sich Weißrussland vor zukünftiger Kritik ab und ist zugleich medial bei uns präsent.

Wie es Cobra9 gesagt hat: clever

Etwas zumindest ähnliches hat Putin versucht indem er der erste europäische Regierungschef war, der einen konkreten Friedensplan vorgelegt hat. Ironischerweise wird ein großer Teil davon jetzt fast 1 zu 1 übernommen. Nach innen wurde er der Mann der den Frieden bringt, nach außen wurde es für den Westen schwieriger verbal gegen Putin zu schießen... also bis die Waffenruhe gebrochen wurde, versteht sich. Man stelle sich nur vor der alte Friedensplan wäre aufgegangen. Man würde ganz anders von Putin/Russland schreiben.
Zuletzt geändert von happySchland am Do 12. Feb 2015, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

Rautenberger » Do 12. Feb 2015, 17:25 hat geschrieben:
Das ist überhaupt nichts Neues. Lukaschenka balanciert seit Jahren zwischen Ost und West und bellt gelegentlich in Richtung Moskau. Das stört den Kreml nicht allzu sehr, denn er weiß, dass das Lukaschenka-Regime abhängig von Russland ist.
Er bellt mal wieder und fährt dem Putin im wahrsten Sinne des Wortes "in die Parade".
http://www.bbc.com/news/world-europe-32363766 (4. Absatz).

Dafür fährt er aber am 7. und 8.5. nach Russland wegen Eurasischer Union und GUS und kondoliert auch am Grab des unbekannten Soldaten. Klingt wie Anerkennung der sowjetischen Leistung im WKII, aber keine Vereinnahmung durch Putin.

Seit Minsk II war es ja eher ruhig um Belarus. Lukaschenko musste wohl mal wieder zeigen, dass er auch noch da ist und immer noch nicht der Gouverneur der Russischen Nordwestprovinz.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

Lukaschenko setzt noch einen drauf:

Er bestätigt bei einem Besuch in Tiflis ausdrücklich, dass er (und damit natürlich auch ganz Belarus ;) )Georgien in den Grenzen vor der Russischen Invasion sieht, mahnt bessere Beziehungen zwischen Russland und Georgien an und sieht beim Handel zwischen dem EAU Mitglied Belarus und EU-Assoziiertem Georgien lösbare Probleme im Handel, den man zudem verstärken will.

Meine Quelle ist leider belarusisch, da die deutsche "Lügenpresse" News, die putinistischen Position zuwiderlaufen, ja unterdrückt :) und RT darüber auch nicht berichtet hat.

Aber Google kann helfen ...

http://news.tut.by/politics/445117.html
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein mindestens so guter Balancierer zwischen West und Ost und ein mindestens so rabiater Autokrat wie Lukaschenko ist der Präsident Kasachstans Nasarbajew. Beide haben das Problem, dass ihre Zeit altersbedingt sich dem Ende nähert. Kasachstan dürfte allerdings mit seinen Rohstoffen die ungleich bessere Ausgangslage haben. Ist aber vielleicht auch ein Thema für sich.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Doktor Schiwago

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Europa2050 » Mo 20. Apr 2015, 14:03 hat geschrieben:
Er bellt mal wieder und fährt dem Putin im wahrsten Sinne des Wortes "in die Parade".
http://www.bbc.com/news/world-europe-32363766 (4. Absatz).

Dafür fährt er aber am 7. und 8.5. nach Russland wegen Eurasischer Union und GUS und kondoliert auch am Grab des unbekannten Soldaten. Klingt wie Anerkennung der sowjetischen Leistung im WKII,
Kunststück, die weißrussische Leistung war ein Teil der sowjetischen.
Doktor Schiwago

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Europa2050 » Fr 24. Apr 2015, 12:05 hat geschrieben:Lukaschenko setzt noch einen drauf:

Er bestätigt bei einem Besuch in Tiflis ausdrücklich, dass er (und damit natürlich auch ganz Belarus ;) )Georgien in den Grenzen vor der Russischen Invasion sieht, mahnt bessere Beziehungen zwischen Russland und Georgien an und sieht beim Handel zwischen dem EAU Mitglied Belarus und EU-Assoziiertem Georgien lösbare Probleme im Handel, den man zudem verstärken will.

Meine Quelle ist leider belarusisch,
Deine Quelle ist nicht "belarusisch", sondern russisch. :D
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

Doktor Schiwago » Sa 9. Mai 2015, 23:08 hat geschrieben: Deine Quelle ist nicht "belarusisch", sondern russisch. :D
Das ist zwar Haarspalterei, aber wenn es Dir wichtig ist, ja es ist richtig, das die einen (BLR) die anderen (RU) zitieren. Meine Aussage war eher, dass ich nicht mit einer deutsch- oder englischsprachigen Quelle dienen kann, was ja prinzipiell verlangt ist.

Zur Zeit ist's aber mal wieder eher ruhig im Staate Belarus. Wahrscheinlich ist Eishockeyfan Lukaschenko zur Zeit zu sehr mit der WM in Tschechien beschäftigt und weiss nicht ob er sich mehr über den Sieg gegen die USA freuen oder die Klatsche gegen Russland ärgern soll ...
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

Für mich kommt das eigentlich eher so rüber, dass Lukaschenko in erster Linie nicht genervt werden will. Durch Minsk I, Minsk II und das Herumgetrete auf dem Imadge von Putin hat er nun auch im Ausland wieder eine akzeptable Position eingenommen, mehr will er doch gar nicht. Solange in Belarus alles gut läuft und niemand eine Invasion startet, fühlt er sich wohl, ihm fehlt es schließlich an nichts. Dass er Russland zwischendurch auch den einen oder anderen Tritt verpasst ist irgendwie auch klar, wenn Belarus mit in die Krise hineingezogen wird, weil der Rubel wegen der Politik Putins fällt (natürlich ist es aber kein Problem, dass der Belarussische Rubel wegen seiner eigenen Poltik fällt, aber das ist ja etwas völlig anderes *hust*). Belarus zieht aus der Krise allerdings auch Vorteile, ist damit wohl das einzige Land, dem es so geht. Das funktioniert ganz einfach: Wenn wegen den Gegensanktionen keine deutschen Äpfel mehr nach Russland geliefert werden dürfen, werden sie stattdessen nach Belarus geliefert und als belarussische weiter an Russland verkauft, in großer Auflage ist das ein rentables Geschäft. Aber mal ehrlich, hier glaubt doch wohl niemand wirklich, dass Lukaschenko später als Friedensstifter dastehen will? Das nimmt ihm doch niemand ab, egal, wie die Darstellung ausfällt. Er kann sich doch nur dadurch an der Macht halten, dass sein Selbstlob realistisch und glaubwürdig bleibt. Ich bin ein großer Fan seiner Innenpolitik und er selbst ist ein noch größerer - warum sich also in die Ukraine-Krise einmischen? Belarus ist schließlich seit 25 Jahren formell unabhängig, den meisten Belarussen beginnt das langsam zu dämmern. Innen erfolgreich und nach außen in alle Richtungen neutral, das ist doch das Konzept, mit dem Belarus funktioniert, der Mann ist viel zu stolz, als dass er sich von Putin so massiv beeinflussen lassen würde oder von sonst irgendwem. Solange alle Krisen und Kriege außerhalb unserer Grenzen bleiben, lassen wir sie Krisen und Kriege sein, kriechen sie langsam nach innen, beginnen wir zu treten... So soll es sein, so soll es bleiben!
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Mi 27. Mai 2015, 23:12 hat geschrieben:Für mich kommt das eigentlich eher so rüber, dass Lukaschenko in erster Linie nicht genervt werden will. Durch Minsk I, Minsk II und das Herumgetrete auf dem Imadge von Putin hat er nun auch im Ausland wieder eine akzeptable Position eingenommen, mehr will er doch gar nicht. Solange in Belarus alles gut läuft und niemand eine Invasion startet, fühlt er sich wohl, ihm fehlt es schließlich an nichts. Dass er Russland zwischendurch auch den einen oder anderen Tritt verpasst ist irgendwie auch klar, wenn Belarus mit in die Krise hineingezogen wird, weil der Rubel wegen der Politik Putins fällt (natürlich ist es aber kein Problem, dass der Belarussische Rubel wegen seiner eigenen Poltik fällt, aber das ist ja etwas völlig anderes *hust*). Belarus zieht aus der Krise allerdings auch Vorteile, ist damit wohl das einzige Land, dem es so geht. Das funktioniert ganz einfach: Wenn wegen den Gegensanktionen keine deutschen Äpfel mehr nach Russland geliefert werden dürfen, werden sie stattdessen nach Belarus geliefert und als belarussische weiter an Russland verkauft, in großer Auflage ist das ein rentables Geschäft. Aber mal ehrlich, hier glaubt doch wohl niemand wirklich, dass Lukaschenko später als Friedensstifter dastehen will? Das nimmt ihm doch niemand ab, egal, wie die Darstellung ausfällt. Er kann sich doch nur dadurch an der Macht halten, dass sein Selbstlob realistisch und glaubwürdig bleibt. Ich bin ein großer Fan seiner Innenpolitik und er selbst ist ein noch größerer - warum sich also in die Ukraine-Krise einmischen? Belarus ist schließlich seit 25 Jahren formell unabhängig, den meisten Belarussen beginnt das langsam zu dämmern. Innen erfolgreich und nach außen in alle Richtungen neutral, das ist doch das Konzept, mit dem Belarus funktioniert, der Mann ist viel zu stolz, als dass er sich von Putin so massiv beeinflussen lassen würde oder von sonst irgendwem. Solange alle Krisen und Kriege außerhalb unserer Grenzen bleiben, lassen wir sie Krisen und Kriege sein, kriechen sie langsam nach innen, beginnen wir zu treten... So soll es sein, so soll es bleiben!
Ein Diktator wird nie eine akzeptable Position einnehmen. Man wird sich mit ihm arrangieren, das aber ist auch schon alles.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 07:53 hat geschrieben: Ein Diktator wird nie eine akzeptable Position einnehmen. Man wird sich mit ihm arrangieren, das aber ist auch schon alles.
Ich sehe Parallelen zu einem anderen Autokraten, der als kommunistischer Partisan begann, und als weltweit akzeptierter Blockfreier endete - Josip Broz Tito.
So wie Jugoslawien auf Kurs zu halten damals innen- und aussenpolitisch ein Meisterwerk war, ist es in Belarus heute.
Und so wie der Westen mit Tito (und in der anderen politischen Ecke Franco) zurecht kam, wird er es mit Lukaschenko, wenn der nicht aussenpolitisch nervt und weiter auf angemessener Distanz zu Putin bleibt. Und umgedreht sieht Putin das genau so.
Leider sehe ich die gleiche Gefahr wie bei Tito - wenn der Chef weg ist, gibt's Chaos.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

Europa2050 » Do 28. Mai 2015, 15:20 hat geschrieben: Ich sehe Parallelen zu einem anderen Autokraten, der als kommunistischer Partisan begann, und als weltweit akzeptierter Blockfreier endete - Josip Broz Tito.
So wie Jugoslawien auf Kurs zu halten damals innen- und aussenpolitisch ein Meisterwerk war, ist es in Belarus heute.
Und so wie der Westen mit Tito (und in der anderen politischen Ecke Franco) zurecht kam, wird er es mit Lukaschenko, wenn der nicht aussenpolitisch nervt und weiter auf angemessener Distanz zu Putin bleibt. Und umgedreht sieht Putin das genau so.
Leider sehe ich die gleiche Gefahr wie bei Tito - wenn der Chef weg ist, gibt's Chaos.
Das ist genau der Punkt. Wenn Lukaschenko einmal weg ist, wird Weißrussland sich einen neuen Anfüher suchen und, surprise surprise, keinen geeigneten finden. Eine optimistische Vermutung wäre dann eine mögliche Präsidentschaftwahl unter den Parteien, das ist aber nur schwer vorstellbar, da es kein Parteiensystem im eigentlichen Sinne gibt, es sei denn, Belaja Rus wird die Existenz als Partei erlaubt, dann hätten wir unseren Wahlsieger. Wenn das aber nicht passiert, haben wir die Kommunistische Patei gegen die Opposition. Und da ist die optimistischste Prognose ein Bürgerkrieg, also lasse ich mal die Spekulation. Wie gesagt hast du vollkommen recht, Lukaschenko ist eine Grundvoraussetzung für die heutige Existenzform von Belarus. Möglicherweise entwickelt es sich ja ebenso langsam in eine bestimmte Richtung wie nach dem Tod Breschnews (die beiden Opas danach zählen bei mir mit unter Breschnew^^), hätte er zum Beispiel zehn Jahre länger gelebt, wäre es ja völlig anders gekommen. Nun ja, hoffen wir das Gegenteil, ich fange schon wieder an zu spekulieren, mehr kann man da auch nicht machen. Was ich sagen will, ist also klar. Soll Lukaschenko noch eine ganze Weile leben und regieren!
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Europa2050 »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 15:23 hat geschrieben:
Das ist genau der Punkt. Wenn Lukaschenko einmal weg ist, wird Weißrussland sich einen neuen Anfüher suchen und, surprise surprise, keinen geeigneten finden. Eine optimistische Vermutung wäre dann eine mögliche Präsidentschaftwahl unter den Parteien, das ist aber nur schwer vorstellbar, da es kein Parteiensystem im eigentlichen Sinne gibt, es sei denn, Belaja Rus wird die Existenz als Partei erlaubt, dann hätten wir unseren Wahlsieger. Wenn das aber nicht passiert, haben wir die Kommunistische Patei gegen die Opposition. Und da ist die optimistischste Prognose ein Bürgerkrieg, also lasse ich mal die Spekulation. Wie gesagt hast du vollkommen recht, Lukaschenko ist eine Grundvoraussetzung für die heutige Existenzform von Belarus. Möglicherweise entwickelt es sich ja ebenso langsam in eine bestimmte Richtung wie nach dem Tod Breschnews (die beiden Opas danach zählen bei mir mit unter Breschnew^^), hätte er zum Beispiel zehn Jahre länger gelebt, wäre es ja völlig anders gekommen. Nun ja, hoffen wir das Gegenteil, ich fange schon wieder an zu spekulieren, mehr kann man da auch nicht machen. Was ich sagen will, ist also klar. Soll Lukaschenko noch eine ganze Weile leben und regieren!
Nun ja, wie bei eigentlich allen Politikern gibt es wohl auch hier Licht und Schatten. Zu Licht würde ich die Korruptionsbekämpfung, das (leider erst spät begonnene) Nation Building und das geschickte Lavieren im von Putin als seinen Hinterhof gesehenen Weltgegend, Dinge, an denen seine östlichen und südlichen Kollegen gescheitert sind.
Unterdrückung, Rechtswillkür und Verhinderung einer Bürgergesellschaft stehen natürlich auf der Gegenseite und könnten der Grund für das von uns beiden gesehene Nachfolgecjaos sein. Aber ich gehe wie Du davon aus, dass er noch Genug Zeit hat um auch das in gute Wege zu leiten.
Btw.: Könntest Du als Belarusier uns Deutschen Mal den Unterschied zwischen Russen und Belarusiern in Stichpunkten erklären, wäre dankbar dafür.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

Europa2050 » Do 28. Mai 2015, 14:20 hat geschrieben: Ich sehe Parallelen zu einem anderen Autokraten, der als kommunistischer Partisan begann, und als weltweit akzeptierter Blockfreier endete - Josip Broz Tito.
So wie Jugoslawien auf Kurs zu halten damals innen- und aussenpolitisch ein Meisterwerk war, ist es in Belarus heute.
Und so wie der Westen mit Tito (und in der anderen politischen Ecke Franco) zurecht kam, wird er es mit Lukaschenko, wenn der nicht aussenpolitisch nervt und weiter auf angemessener Distanz zu Putin bleibt. Und umgedreht sieht Putin das genau so.
Leider sehe ich die gleiche Gefahr wie bei Tito - wenn der Chef weg ist, gibt's Chaos.
Weißrussland ist nicht ethnisch so gespalten wie Yugoslawien es war. Aber ich gebe dir Recht, wetten, daß es dann von ethnischen Russen eine "Heim-ins-Reich-Bewegung" geben wird? Und daß man auch da feststellen wird, daß für die aus Russland Unterstützung kommt? Das könnte Lukaschenko vermeiden, wenn er a. die politische Repression mindern und b. sich mit Partnern zusammentäte, die auch Weißrussland wirtschaftlichen Aufschwung bringen. Und da kommt im Moment nur die EU in Frage. Putin hat nichts Vergleichbares zu bieten. Und das funktioniert auch ohne EU-Mitgliedschaft. Die ohnehin nur zur Debatte stünde, wenn Weißrussland eine Demokratie wäre. Aber auch Lukaschenko wird persönliche Probleme haben, seine Macht zu teilen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

Europa2050 » Do 28. Mai 2015, 17:11 hat geschrieben: Nun ja, wie bei eigentlich allen Politikern gibt es wohl auch hier Licht und Schatten. Zu Licht würde ich die Korruptionsbekämpfung, das (leider erst spät begonnene) Nation Building und das geschickte Lavieren im von Putin als seinen Hinterhof gesehenen Weltgegend, Dinge, an denen seine östlichen und südlichen Kollegen gescheitert sind.
Unterdrückung, Rechtswillkür und Verhinderung einer Bürgergesellschaft stehen natürlich auf der Gegenseite und könnten der Grund für das von uns beiden gesehene Nachfolgecjaos sein. Aber ich gehe wie Du davon aus, dass er noch Genug Zeit hat um auch das in gute Wege zu leiten.
Btw.: Könntest Du als Belarusier uns Deutschen Mal den Unterschied zwischen Russen und Belarusiern in Stichpunkten erklären, wäre dankbar dafür.
Historisch gesehen hat Belarus mit Russland erstmal nur namentlich etwas zu tun, Belarus gehörte sehr lange zu Polen-Litauen, später zum Russischen Zarenreich und so weiter. Dass Belarus Russland heute so ähnlich ist und Russisch sich gegen Polnisch/Weißrussisch durchgesetzt hat liegt grob gesehen daran, dass es seit Polen-Litauen bis 1991 mit Russland vereint war und es auch hier geringfügige Russifizierung gab, in Grafiken bei Wikipedia kann man erkennen, dass die russische Sprache mit der Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Heute ist Weißrussland komplett von Russland abhängig und wenn man nicht gerade Nachrichten guckt, sieht man gar keinen Unterschied. Im Sommer gehen wir häufiger an zwei Seen baden, wenige Kilometer voneinander entfernt, einer liegt in Weißrussland und einer in Russland, dazwischen ist keine Grenze, nicht mal eine Ausschilderung, dass der zweite See in Russland liegt haben wir, mit großer Überraschung, erst im Laufe der Zeit gemerkt, um genau zu sein genau dann, als ich mir ein Eis kaufen wollte^^ Aber wie fremdbestimmt das auch klingen mag, ich kann mir keinen besseren Lauf der Dinge vorstellen. Ich bin ein großer Befürworter dessen, dass alle Länder mit russischähnlichen Sprachen das russische als Zweitsprache lernen (die sich mit der Zeit vor der ehemaligen auf ganz natürliche Weise durchsetzt, ganz einfach weil man dann mit allen Bürgern des ehemaligen Warschauer Vertrages mehr oder weniger sprechen kann), was ja früher erfolgreich gemacht wurde, man siehe Turkmenistan. Wie du siehst ist alles, was ich dir darüber erzählen kann, weniger auf Fakten bezogen als auf meine subjektive Sicht. Im Laufe der Geschichte raste Belarus gewissermaßen darauf zu, die letzten Unterschiede wettzumachen und zu einem Teil Russlands zu werden, bis Lukaschenko eine Notbremse einlegte und, wie schon beschrieben, solche Dinge tat wie z.B. das St. Georgsband durch ein rot-grünes zu ersetzen, landesintern die stark dominante sowjetische Symbolik mit belarussischer Aufzustocken und die belarussische Sprache zu verbreiten und zu verwenden. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Belarus auch gerne zu Russland werden können, je größer Russland ist, desto besser geht es den einzelnen Völkern, auch den Belarussen. Jedoch bin ich der festen Überzeugung (eine Diskussion darüber würde zu nichts führen), dass der planwirtschaftliche Kurs von Belarus sich als erfolgreicher erwiesen hat als der russische, daher fände ich es nicht toll, wenn Belarus z.B. heute eine Autonome Teilrepublik Russlands werden würde, ich fände es aber super, wenn es das tun könnte und genau die gleichen planwirtschaftlichen Bedingungen beibehalten könnte, die es heute hat, dann wäre es stärker in jeder Hinsicht (Wirtschaftlich, machtpolitisch...). Wie man unschwer erkennen kann, fürchte ich schwerwiegende Veränderungen in Belarus sehr. Ich verbringe dort die meisten Ferien (etwa 2 Monate im Jahr, vielleicht fällt ja auf, dass meine Darstellung eher freizeitlich ist, wenn man das so sagen kann) und es ist für mich, wenn es an nichts fehlt und man nicht arbeitet oder so, der paradisischste Ort, den man sich vorstellen kann. Wenn ich dann sehe, was aus Litauen* geworden ist, bekomme ich echte Angst, dass Belarus etwas ähnliches widerfahren könnte. Als belarussischer Staatsbürger will ich mir immer die Möglichkeit offenhalten, dorthinzuziehen (nach jedem Sommer bin ich fest davon überzeugt es so schnell wie möglich zu tun), Leute, die in Europa studiert haben, sind sehr gefragt (so weit bin ich noch nicht...), aber ich kann heute einfach noch nicht einschätzen, worauf ich mich da einlassen würde, ich kenne Belarus ausschließlich aus meinen ersten drei Lebensjahren (die wegen der fehlenden Erinnerung unbedeutend sind) und aus Ferienperspektive. Allerdings glaube ich immer mehr, dass ich mich auch bei 1/10 von dem Lohn für ein Leben in Belarus entscheiden würde, wenn man gewisse Vorzüge nicht mehr beschreiben kann, ist das wohl einfach Vaterlandsliebe.

*War schonmal jemand von euch in Litauen? Ich sehe es jährlich auf der Durchreise und für mich sieht es aus wie ein verfallenes Stückchen Sowjetunion, in der das Eis nach gar nichts schmeckt (meine größte Erinnerung :D), bis auf die hochmoderne Vilnius-Innenstadt der Superreichen sieht es aus wie 1991 (was ich nur von Bildern kenne), nur ziemlich verfallen, die Hauptstraßen sind in einem solchen Zustand, dass ich mir Gedanken darüber mache, ob die heransausenden großen Steine das Auto von unten nicht beschädigen könnten. Das ist der extremste Vergleich, woran man erkennen kann, wie viel besser sich Belarus seit dem entwickelt hat.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 18:38 hat geschrieben: Weißrussland ist nicht ethnisch so gespalten wie Yugoslawien es war. Aber ich gebe dir Recht, wetten, daß es dann von ethnischen Russen eine "Heim-ins-Reich-Bewegung" geben wird? Und daß man auch da feststellen wird, daß für die aus Russland Unterstützung kommt? Das könnte Lukaschenko vermeiden, wenn er a. die politische Repression mindern und b. sich mit Partnern zusammentäte, die auch Weißrussland wirtschaftlichen Aufschwung bringen. Und da kommt im Moment nur die EU in Frage. Putin hat nichts Vergleichbares zu bieten. Und das funktioniert auch ohne EU-Mitgliedschaft. Die ohnehin nur zur Debatte stünde, wenn Weißrussland eine Demokratie wäre. Aber auch Lukaschenko wird persönliche Probleme haben, seine Macht zu teilen.
Der große fette Unterschied ist, dass in der Ukraine ein wesentlicher Unterschied zwischen ethnischen Russen und Ukrainern besteht, in Belarus ist dieser fast nichtig, das macht meine Sorge um einen möglichen Maidan oder Bürgerkrieg ziemlich gering. Die Meinung von der EU ist minimal und die meisten werden dir auf die Frage nach ihrer Nationalität "Russe" antworten, das pflege ich auch zu tun, nur füge ich dann noch was hinzu. Russland und Belarus sind in vieler Hinsicht eine Nation, in welcher es Russland und die Ukraine nie waren, das lässt mich mit ziemlicher Sicherheit glauben, dass Entwicklungen wie in der Ukraine für Belarus nicht in Frage kommen. Und würdest du Belarus kennen, dann würdest du wissen, dass es sehr viel für die Durchschnittsbürger bräuchte, um sie davon zu überzeugen, genug Stolz und Überzeugung abzulegen, um irgendeine offizielle Hilfe von der EU anzunehmen, in der Ukraine sieht fast die Hälfte der Leute die EU positiv, das ist ein enormer Unterschied.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

Um nochmal auf den Litauen-Vergleich einzugehen, da jemand meinte, die EU könnte Belarus ja so viel bieten: Vielleicht könnte sie es tatsächlich. Sie tut es aber nicht. Sie lockt nur damit. Die baltischen Staaten sind in der EU, nicht nur von ihr unterstützt, sondern vollwertige Mitglieder (!!!) und die Entwicklung der Wirtschaft und Infrastruktur stellt fast ein Gegenteil zu Belarus da, so schlecht ist es. Witebst hat fast jeden Sommer einen neuen Stadtteil, mich würde es wundern, wenn Litauen überhaupt neue Wohngebäude von Staatsgeldern baut. Und dieses Litauen wird von der EU in den höchsten Tönen gelobt, es lässt sich eben ausbeuten. Russland will die Ukraine vor einem vergleichbaren Schicksal bewahren und an sich binden. Bisher funktioniert das super, durch die anstehende Staatspleite macht sich die Ukraine noch mehr von Russland abhängig.

Ja, die EU könnte auch z.B. Georgien hochziehen wie die Sowjetunion früher. Mit dem Unterschied, dass sie es nicht tut. Es sei denn, das ganze Geld ist in das Superreichenviertel von Vilnius geflossen.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 17:46 hat geschrieben:
Der große fette Unterschied ist, dass in der Ukraine ein wesentlicher Unterschied zwischen ethnischen Russen und Ukrainern besteht, in Belarus ist dieser fast nichtig, das macht meine Sorge um einen möglichen Maidan oder Bürgerkrieg ziemlich gering. Die Meinung von der EU ist minimal und die meisten werden dir auf die Frage nach ihrer Nationalität "Russe" antworten, das pflege ich auch zu tun, nur füge ich dann noch was hinzu. Russland und Belarus sind in vieler Hinsicht eine Nation, in welcher es Russland und die Ukraine nie waren, das lässt mich mit ziemlicher Sicherheit glauben, dass Entwicklungen wie in der Ukraine für Belarus nicht in Frage kommen. Und würdest du Belarus kennen, dann würdest du wissen, dass es sehr viel für die Durchschnittsbürger bräuchte, um sie davon zu überzeugen, genug Stolz und Überzeugung abzulegen, um irgendeine offizielle Hilfe von der EU anzunehmen, in der Ukraine sieht fast die Hälfte der Leute die EU positiv, das ist ein enormer Unterschied.
Ich habe nicht von Hilfe, sondern von Handelsaustausch geredet.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 18:09 hat geschrieben:Um nochmal auf den Litauen-Vergleich einzugehen, da jemand meinte, die EU könnte Belarus ja so viel bieten: Vielleicht könnte sie es tatsächlich. Sie tut es aber nicht. Sie lockt nur damit. Die baltischen Staaten sind in der EU, nicht nur von ihr unterstützt, sondern vollwertige Mitglieder (!!!) und die Entwicklung der Wirtschaft und Infrastruktur stellt fast ein Gegenteil zu Belarus da, so schlecht ist es. Witebst hat fast jeden Sommer einen neuen Stadtteil, mich würde es wundern, wenn Litauen überhaupt neue Wohngebäude von Staatsgeldern baut. Und dieses Litauen wird von der EU in den höchsten Tönen gelobt, es lässt sich eben ausbeuten. Russland will die Ukraine vor einem vergleichbaren Schicksal bewahren und an sich binden. Bisher funktioniert das super, durch die anstehende Staatspleite macht sich die Ukraine noch mehr von Russland abhängig.

Ja, die EU könnte auch z.B. Georgien hochziehen wie die Sowjetunion früher. Mit dem Unterschied, dass sie es nicht tut. Es sei denn, das ganze Geld ist in das Superreichenviertel von Vilnius geflossen.
Die Entwicklung der baltischen Staaten unterscheidet sich aber von deiner persönlichen Wahrnehmung.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 19:12 hat geschrieben: Die Entwicklung der baltischen Staaten unterscheidet sich aber von deiner persönlichen Wahrnehmung.
Du sagst es, persönliche Wahrnehmung. Ich halte mich eben nicht für einen Experten für alles^^ Aber es ist schon beunruhigend, wenn man bei sehr ähnlichen Voraussetzungen so einen deutlichen Kontrast sieht und täglich hört, wie das Versagen oder der Betrug gutgeredet wird, findest du nicht auch? Ich bin sicher, wenn du den Kontrast mit deinen eigenen Augen sehen würdest, würdest du nicht so argumentieren. Es gibt propagierte und tatsächliche Entwicklung, davon ist kein Land verschont. Man kann das tolle hochmoderne Stadtzentrum von Vilnius propagieren, oder den tatsächlichen Lebensstandard in Litauen zeigen, das eine ist Propaganda und das andere die Vermittlung eines realistischen Eindruckes.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 19:40 hat geschrieben:
Du sagst es, persönliche Wahrnehmung. Ich halte mich eben nicht für einen Experten für alles^^ Aber es ist schon beunruhigend, wenn man bei sehr ähnlichen Voraussetzungen so einen deutlichen Kontrast sieht und täglich hört, wie das Versagen oder der Betrug gutgeredet wird, findest du nicht auch? Ich bin sicher, wenn du den Kontrast mit deinen eigenen Augen sehen würdest, würdest du nicht so argumentieren. Es gibt propagierte und tatsächliche Entwicklung, davon ist kein Land verschont. Man kann das tolle hochmoderne Stadtzentrum von Vilnius propagieren, oder den tatsächlichen Lebensstandard in Litauen zeigen, das eine ist Propaganda und das andere die Vermittlung eines realistischen Eindruckes.
Ja, persönliche Wahrnehmung. Die Zahlen sind andere. Und sie sind nicht gelogen. Dein Eindruck ist nicht realistisch, sondern ein Sammelsurium dessen, was du gerne sehen würdest. Weißt du, auch was Weißrussland betrifft, ich habe beinahe täglich Händler aus Weißrussland in meinem Büro, die hier einkaufen, was sie zuhause nicht bekommen. Und bei so manchen kommt auch mal ein offenes Wort. So stolz, wie es deine Signatur vermitteln will, sind sie fast alle nicht. Sie sind sich im Gegenteil sehr bewußt, was die Planwirtschaft nicht kann.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
von Grimm
Beiträge: 4527
Registriert: Di 3. Jun 2008, 20:16

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von von Grimm »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 21:03 hat geschrieben: Ja, persönliche Wahrnehmung. Die Zahlen sind andere. Und sie sind nicht gelogen. Dein Eindruck ist nicht realistisch, sondern ein Sammelsurium dessen, was du gerne sehen würdest. Weißt du, auch was Weißrussland betrifft, ich habe beinahe täglich Händler aus Weißrussland in meinem Büro, die hier einkaufen, was sie zuhause nicht bekommen. Und bei so manchen kommt auch mal ein offenes Wort. So stolz, wie es deine Signatur vermitteln will, sind sie fast alle nicht. Sie sind sich im Gegenteil sehr bewußt, was die Planwirtschaft nicht kann.
Du bist 24 Stunden im politikforum. Du verkaufst nichts. :rolleyes:
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 21:03 hat geschrieben: Ja, persönliche Wahrnehmung. Die Zahlen sind andere. Und sie sind nicht gelogen. Dein Eindruck ist nicht realistisch, sondern ein Sammelsurium dessen, was du gerne sehen würdest. Weißt du, auch was Weißrussland betrifft, ich habe beinahe täglich Händler aus Weißrussland in meinem Büro, die hier einkaufen, was sie zuhause nicht bekommen. Und bei so manchen kommt auch mal ein offenes Wort. So stolz, wie es deine Signatur vermitteln will, sind sie fast alle nicht. Sie sind sich im Gegenteil sehr bewußt, was die Planwirtschaft nicht kann.
Ich bin doch kein Wirtschaftsgenie, mein Freund;) Ich habe wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass das eine komplett subjektive Meinung ist, die ausschließlich daraus besteht, was ich sehe. Natürlich habe ich auch mit erfahreneren Leuten darüber gesprochen, wie sie das sehen, und die meisten finden es jedenfalls gut so, wie es läuft (auch ein Händler ist dabei^^ baut im Moment ein Haus auf einem Grundstück, das keine 10000$ gekostet hat), es ist auch keine komplette Planwirtschaft, aber dass die Preise an allen Tankstellen gleich sind, ist einfach besser, das kann niemand abstreiten. Alles andere kann man auf die Vaterlandsliebe, die Familie und sonst was schieben, das sehe ich alles ein. Es ist einfach so, kaum bist du über die Litaunisch-Belarussische Grenze, ist alles so viel anders, das ist einfach nicht von der Hand zu weisen (merkt man schon daran, dass keine Steine mehr an das Arme Auto schlagen^^). Wenn man aus Belarus nach Litauen fährt, muss man sich symbolisch die Schuhe an so nem Teppich abtreten, sonst kommt man nicht drüber... Irgendwo ist auch ein gewisser Punkt erreicht, bei allem Verständnis...^^

Ehem, eine Sache noch, es wundert dich, dass Händler etwas gegen Planwirtschaft haben? Da kann man ja gleich Bill Gates fragen, wie er das denn findet...
Zuletzt geändert von BelarussischerBub am Do 28. Mai 2015, 22:02, insgesamt 2-mal geändert.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

von Grimm » Do 28. Mai 2015, 21:29 hat geschrieben:
Du bist 24 Stunden im politikforum. Du verkaufst nichts. :rolleyes:
Das habe ich jetzt unbedingt wissen wollen, was ein reichhaltiger Beitrag zu dem Thema. Dass man jemanden anprangert, weil er im Forum aktiv ist, habe ich auch noch nicht gehört, man o man... Das weis doch jeder für sich. Wenn du auf dem Klo bist beschwert sich doch (hoffentlich) auch niemand, dass du gerade nichts verkaufst beziehungsweise nicht arbeitest... :?
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 20:57 hat geschrieben:
Ich bin doch kein Wirtschaftsgenie, mein Freund;) Ich habe wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass das eine komplett subjektive Meinung ist, die ausschließlich daraus besteht, was ich sehe. Natürlich habe ich auch mit erfahreneren Leuten darüber gesprochen, wie sie das sehen, und die meisten finden es jedenfalls gut so, wie es läuft (auch ein Händler ist dabei^^ baut im Moment ein Haus auf einem Grundstück, das keine 10000$ gekostet hat), es ist auch keine komplette Planwirtschaft, aber dass die Preise an allen Tankstellen gleich sind, ist einfach besser, das kann niemand abstreiten. Alles andere kann man auf die Vaterlandsliebe, die Familie und sonst was schieben, das sehe ich alles ein. Es ist einfach so, kaum bist du über die Litaunisch-Belarussische Grenze, ist alles so viel anders, das ist einfach nicht von der Hand zu weisen (merkt man schon daran, dass keine Steine mehr an das Arme Auto schlagen^^). Wenn man aus Belarus nach Litauen fährt, muss man sich symbolisch die Schuhe an so nem Teppich abtreten, sonst kommt man nicht drüber... Irgendwo ist auch ein gewisser Punkt erreicht, bei allem Verständnis...^^

Ehem, eine Sache noch, es wundert dich, dass Händler etwas gegen Planwirtschaft haben? Da kann man ja gleich Bill Gates fragen, wie er das denn findet...
Ich frage mich eher, wozu Händler noch nötig sind, wenn doch die Planwirtschaft so ist, daß man stolz auf sie sein kann.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

von Grimm » Do 28. Mai 2015, 20:29 hat geschrieben:
Du bist 24 Stunden im politikforum. Du verkaufst nichts. :rolleyes:
Nein, ich verkaufe nichts. Ich erbringe eine Dienstleistung. ;)
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 22:08 hat geschrieben: Nein, ich verkaufe nichts. Ich erbringe eine Dienstleistung. ;)
Was man bei jemandem, der sich "zollagent" nennt, auch irgendwie vermuten kann^^
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 22:06 hat geschrieben: Ich frage mich eher, wozu Händler noch nötig sind, wenn doch die Planwirtschaft so ist, daß man stolz auf sie sein kann.
Es wurde über viele Jahrzehnte hinweg bewiesen, dass keine selbstständigen Händler notwendig sind. Allerdings wurde Belarus vor Amtsantritt Lukaschenkos vier lange Jahre lang von einer "ganz anderen" Regierung regiert. Diese Veränderungen umzukehren wäre nur mit Terror möglich gewesen. Langsam bewegt es sich zwar in die richtige Richtung, "CocaCola" wird von "BelaCola" zurückgedrängt (schmeckt mir auch besser, ich mag so viel Kohlensäure nicht^^) und so, aber es ist ja nicht alles schlecht, es sind viele tolle Sachen aus dem Westen gekommen und kommen auch weiterhin. Wie gesagt, ich mag es eben, wie es im Moment läuft^^
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 21:12 hat geschrieben:
Es wurde über viele Jahrzehnte hinweg bewiesen, dass keine selbstständigen Händler notwendig sind. Allerdings wurde Belarus vor Amtsantritt Lukaschenkos vier lange Jahre lang von einer "ganz anderen" Regierung regiert. Diese Veränderungen umzukehren wäre nur mit Terror möglich gewesen. Langsam bewegt es sich zwar in die richtige Richtung, "CocaCola" wird von "BelaCola" zurückgedrängt (schmeckt mir auch besser, ich mag so viel Kohlensäure nicht^^) und so, aber es ist ja nicht alles schlecht, es sind viele tolle Sachen aus dem Westen gekommen und kommen auch weiterhin. Wie gesagt, ich mag es eben, wie es im Moment läuft^^
Das wiederum kannst du von allen hören, die eine Diktatur gut finden oder von ihr profitieren. Übrigens wurden deine "Beweise" mit jahrzehntelangem Verharren auf einem Lebensstandard erkauft, bei dem bei uns ein Transferleistungsempfänger sich beschwert hätte .
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 21:09 hat geschrieben:
Was man bei jemandem, der sich "zollagent" nennt, auch irgendwie vermuten kann^^
Wiki hilft! :D
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 22:15 hat geschrieben: Das wiederum kannst du von allen hören, die eine Diktatur gut finden oder von ihr profitieren. Übrigens wurden deine "Beweise" mit jahrzehntelangem Verharren auf einem Lebensstandard erkauft, bei dem bei uns ein Transferleistungsempfänger sich beschwert hätte .
Für mich reicht es aus, wenn ich jedes Jahr Litauen und Belarus sehe und daran erinnert werde, warum die Entwicklung so unterschiedlich war. Mit den Lebensstandards hast du vollkommen recht, aber warum wählt jeder 5. Russe immernoch kommunistisch? Weil es in Russland nicht besser geworden ist. Nicht das System war das Problem, sonst wäre es jetzt besser geworden. Man kann nicht absehen, ob es ohne Jelzin und mit Perestroika nicht besser gewesen wäre, ich kann nur das absehen, was ich sehe. Aber zu Jelzin braucht man mehr auch nicht sagen, ein dauerbesoffener Volksverräter, der die gesamte Infrastruktur Russlands für Schrottpreise verkauft hat und es nicht akzeptiert hat, als per Referendum der Erhalt der staatlichen Einheit der Sowjetunion beschlossen wurde... Da bin ich echt verdammt froh, dass Weißrussland zu dem Zeitpunkt bereits die Unabhängigkeit erklärt hatte und nicht allzusehr getroffen wurde, wenn mit ähnlicher Regierung auch ein Bisschen. In dem Punkt muss man aber ganz klar sagen, dass Lukaschenko ganze Arbeit geleistet hat, die Korruption ist niedrig wie fast nirgendwo, Belarus ist zusätzlich das Land mit der weltweit niedrigsten Arbeitslosenquote, wenn meine Daten noch aktuell sind.

*Habe es gerade überprüft, die drittniedrigste, hinter Tadschikistan und Usbekistan, wobei ich da die drängende Vermutung habe, dass sehr viele Arbeitslose einfach nicht registriert sind.
Zuletzt geändert von BelarussischerBub am Do 28. Mai 2015, 22:29, insgesamt 2-mal geändert.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 21:26 hat geschrieben:
Für mich reicht es aus, wenn ich jedes Jahr Litauen und Belarus sehe und daran erinnert werde, warum die Entwicklung so unterschiedlich war. Mit den Lebensstandards hast du vollkommen recht, aber warum wählt jeder 5. Russe immernoch kommunistisch? Weil es in Russland nicht besser geworden ist. Nicht das System war das Problem, sonst wäre es jetzt besser geworden. Man kann nicht absehen, ob es ohne Jelzin und mit Perestroika nicht besser gewesen wäre, ich kann nur das absehen, was ich sehe. Aber zu Jelzin braucht man mehr auch nicht sagen, ein dauerbesoffener Volksverräter, der die gesamte Infrastruktur Russlands für Schrottpreise verkauft hat und es nicht akzeptiert hat, als per Referendum der Erhalt der staatlichen Einheit der Sowjetunion beschlossen wurde... Da bin ich echt verdammt froh, dass Weißrussland zu dem Zeitpunkt bereits die Unabhängigkeit erklärt hatte und nicht allzusehr getroffen wurde, wenn mit ähnlicher Regierung auch ein Bisschen. In dem Punkt muss man aber ganz klar sagen, dass Lukaschenko ganze Arbeit geleistet hat, die Korruption ist niedrig wie fast nirgendwo, Belarus ist zusätzlich das Land mit der weltweit niedrigsten Arbeitslosenquote, wenn meine Daten noch aktuell sind.

*Habe es gerade überprüft, die drittniedrigste, hinter Tadschikistan und Usbekistan, wobei ich da die drängende Vermutung habe, dass sehr viele Arbeitslose einfach nicht registriert sind.
Ein "System", in dem die früheren Apparatschiks sich gegenseitig unterstützen und zu Oligarchen machen, kann nichts verbessern. Und wer nichts anderes kennt, ist halt geneigt, den Stories zu glauben, wie "gut" es früher war. Der Durchschnittsiwan kommt auch kaum aus Russland raus, deshalb kann er auch nur wenige Vergleiche ziehen. Du mußt mir hier nichts erzählen, deine Verrätermärchen haben hier schon viele präsentiert, Keiner war wirklich glaubwürdig. Laß die Russen mal für ein Jahr in unserer Gesellschaft leben, und weder Putin noch Lukaschenko oder ihr System werden noch einen Blumentopf gewinnen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

zollagent » Do 28. Mai 2015, 22:40 hat geschrieben: Ein "System", in dem die früheren Apparatschiks sich gegenseitig unterstützen und zu Oligarchen machen, kann nichts verbessern. Und wer nichts anderes kennt, ist halt geneigt, den Stories zu glauben, wie "gut" es früher war. Der Durchschnittsiwan kommt auch kaum aus Russland raus, deshalb kann er auch nur wenige Vergleiche ziehen. Du mußt mir hier nichts erzählen, deine Verrätermärchen haben hier schon viele präsentiert, Keiner war wirklich glaubwürdig. Laß die Russen mal für ein Jahr in unserer Gesellschaft leben, und weder Putin noch Lukaschenko oder ihr System werden noch einen Blumentopf gewinnen.
Genau auf dieser Basis argumentiere ich doch. Ich komme aus Belarus und habe jedes Jahr aufs neue die Gelegenheit, sie zu vergleichen und ich bin mir ziemlich sicher, welches der beiden ich wählen werde, sobald ich diese Wahl habe. Deutschland ist auch in Belarus das gelobte Land, nach dem es sich zu streben lohnt, aber besonders begeisterte Umsiedler habe ich bisher noch nicht kennengelernt, meine Eltern haben am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, Tratsch zu glauben... Alles in allem ist es für mich gut gelaufen, ich kann eine "westliche" Ausbildung bekommen und habe dann die Wahl, wo ich hingehe. Ich habe es wirklich nicht nötig, jemanden davon zu überzeugen, wie toll es dort ist, es reicht mir vollkommen aus, mich selbst davon zu überzeugen ;)
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
Cooper
Beiträge: 348
Registriert: Fr 6. Feb 2015, 12:07

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Cooper »

Mal sehen, wann hier ein Nordkoreaner auftaucht und über sein Land schwärmt... :D
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von zollagent »

BelarussischerBub » Do 28. Mai 2015, 21:53 hat geschrieben:
Genau auf dieser Basis argumentiere ich doch. Ich komme aus Belarus und habe jedes Jahr aufs neue die Gelegenheit, sie zu vergleichen und ich bin mir ziemlich sicher, welches der beiden ich wählen werde, sobald ich diese Wahl habe. Deutschland ist auch in Belarus das gelobte Land, nach dem es sich zu streben lohnt, aber besonders begeisterte Umsiedler habe ich bisher noch nicht kennengelernt, meine Eltern haben am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, Tratsch zu glauben... Alles in allem ist es für mich gut gelaufen, ich kann eine "westliche" Ausbildung bekommen und habe dann die Wahl, wo ich hingehe. Ich habe es wirklich nicht nötig, jemanden davon zu überzeugen, wie toll es dort ist, es reicht mir vollkommen aus, mich selbst davon zu überzeugen ;)
Und sowohl Lukaschenko als auch Putin tun alles, um ihrer Bevölkerung dieses Wissen vorzuenthalten.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

Cooper » Fr 29. Mai 2015, 13:08 hat geschrieben:Mal sehen, wann hier ein Nordkoreaner auftaucht und über sein Land schwärmt... :D
Halte ich für unwahrscheinlich, denn wenn er seine Schwärmerei irgendwie falsch artikulliert, wird der noch von der Flak erschossen :D :D :D Ich habe mal einen anonymen Hinweis erhalten, dass Kritik an Lukaschenko in einem deutschen Forum ein Risiko für mich darstelle und es in meinem eigenen Interesse sei, sie zu unterlassen. Ich habe meinen Augen nicht geglaubt, das ist in Nordkorea sicher ähnlich, bei allem Lob und Zustimmung für Lukaschenko erwähne ich irgendwo nebenbei dass ich irgendeine Sache anders gemacht hätte und schon höre ich sowas :rolleyes:
Zuletzt geändert von BelarussischerBub am Fr 29. Mai 2015, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42286
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Cobra9 »

BelarussischerBub » Fr 29. Mai 2015, 21:08 hat geschrieben:
Halte ich für unwahrscheinlich, denn wenn er seine Schwärmerei irgendwie falsch artikulliert, wird der noch von der Flak erschossen :D :D :D Ich habe mal einen anonymen Hinweis erhalten, dass Kritik an Lukaschenko in einem deutschen Forum ein Risiko für mich darstelle und es in meinem eigenen Interesse sei, sie zu unterlassen. Ich habe meinen Augen nicht geglaubt, das ist in Nordkorea sicher ähnlich, bei allem Lob und Zustimmung für Lukaschenko erwähne ich irgendwo nebenbei dass ich irgendeine Sache anders gemacht hätte und schon höre ich sowas :rolleyes:
Was soll Dir bitte in Deutschland passsieren ?
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
odiug

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von odiug »

Cobra9 » Fr 29. Mai 2015, 20:12 hat geschrieben:
Was soll Dir bitte in Deutschland passsieren ?
Tja ... Alexander Walterowitsch Litwinenko ... Polonium-210 ...
Na ja ... gut ... das war London ... :s
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42286
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von Cobra9 »

odiug » Fr 29. Mai 2015, 21:18 hat geschrieben: Tja ... Alexander Walterowitsch Litwinenko ... Polonium-210 ...
Na ja ... gut ... das war London ... :s
Jup aber da war die Gewichtung schon anders
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
BelarussischerBub
Beiträge: 65
Registriert: Mi 27. Mai 2015, 23:11

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von BelarussischerBub »

Cobra9 » Fr 29. Mai 2015, 21:12 hat geschrieben:
Was soll Dir bitte in Deutschland passsieren ?
Der KGB ist überall (heißt in Belarus tatsächlich noch immer so), allerdings kann ich es mir nicht vorstellen, dass ich es irgendwie wert wäre, wenn mir nicht gerade 10000 leute lauthals zujubeln. Ich stelle mir viel eher die Frage, auf welche Weise der KGB in einem solchen Fall würde ermitteln wollen, wer ich überhaupt bin :D Aber mal ehrlich, ich bin kein Oppositioneller, wenn auch mit ab und zu abweichender Meinung bin ich im großen und ganzen regierungstreu, sowas holt sich der KGB nicht, Meinungen von Ministern zum Beispiel, die nur geringfügig von der Lukaschenkos abweichen, werden nicht mit dem Tod, sondern mit der Absetzung bestraft :rolleyes: Ich höre ihn mir öfters mal an, hier im Internet, in Belarus im Fernsehen. Auch bei einem augenscheinlich recht absurden "Vorschlag" kann ein überflüssiges "Aber Sir" dazu führen, dass man in seiner Position recht deutlich sinkt^^ Aber solange er die Politik macht, die ich unterstütze, unterstütze ich auch die Mittel, vor allem deswegen, weil ich mich glücklich schätzen kann, ausgerechnet der Nation anzugehören, deren politische Positionen ich am allerehesten teile^^ So ist das mit Diktaturen. Wenn sie deine Meinung nicht vertreten, hasst du sie, wenn sie es aber tun, bist du froh, dass es sie in dieser Form gibt und sie es somit nicht zulassen, dass es zu einem größeren Wechsel kommt. Wer weis, vielleicht hat er bei der letzten Wahl ja tatsächlich 93% bekommen. Ich verstehe nicht ganz, warum er seine ganzen Campagnen und Machtbezeugnisse braucht, er ist so beliebt, dass er auch so locker gewinnen würde. Ich muss aber zugeben, dass 93% schwer zu glauben sind. Ich würde schätzen, dass gute 70% der Belarssen ihn unterstützen (wobei die EU es auch dann nicht glauben würde^^), aber 47 von 50 sind, wenn man die Lebensbedingungen von einigen bedenkt, zu viel. Aber ich kenne die Daten nicht, den ganzen Prüfungszeugs da, da müsst ihr die OSZE fragen. Aber das ist das, was ich an ihm am wenigsten verstehe: Bei solcher Beliebtheit kann man doch faire Wahlen durchführen und sein Ansehen im Ausland steigern. Dass er das mit Sicherheit auch weis legt die Vermutung nun doch sehr nahe, es könnte tatsächlich ein solches Wahlergebnis gegeben haben, schließlich hat er es nicht nötig (er sagte mal, er hätte es ach unten "schönern" lassen, weil ein Ergebnis über 90% niht geglaubt würde, das hätte ich nicht gesagt :D). Wie dem auch sei, solange er seine Politik weiterhin fortführt, lasse ich das mal seine Sorge sein. Er hat sich dazu sicher genug Gedanken gemacht^^
Sturer Antikapitalist. Weil ich sehe, wie viel besser es funktioniert. Belarus, der lebende Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Seht es euch bitte selbst an. Wir sind unermesslich stolz darauf.
odiug

Re: Belarus' und Lukaschenkos Verhalten in der Ukraine-Krise

Beitrag von odiug »

Cobra9 » Fr 29. Mai 2015, 20:28 hat geschrieben:
Jup aber da war die Gewichtung schon anders
Belarus ist ja auch viel viel kleiner ... also ich wuerde mir da schon sorgen machen :|
Antworten