Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

46,8 Prozent der Kinder und Jugendliche haben Vertrauen in die Polizei.
(...)
Damit liegt die Polizei auf dem zweiten Platz nach den Eltern.
https://www.ukrinform.de/rubric-society ... lizei.html

Die Polizeireform hatte seinerzeit für viel Aufsehen gesorgt, Bürger machten Selfies mit neu uniformierten Beamten.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Audi »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Apr 2018, 18:59)

https://www.ukrinform.de/rubric-society ... lizei.html

Die Polizeireform hatte seinerzeit für viel Aufsehen gesorgt, Bürger machten Selfies mit neu uniformierten Beamten.
:D made my day :thumbup:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:03)

:D made my day :thumbup:
Der Tag wird noch besser: Beim heutigen Besuch des ukrainischen Präsidenten sicherte die Bundeskanzlerin in der Nordstream 2-Frage zu, die Ukraine selbstverständlich nicht zu übergehen.
Merkel erklärte zudem, sie halte die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 nur für möglich, wenn der Ukraine eine Transitrolle für russisches Erdgas bleibt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 02133.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Audi »

Und wie? Die Abnehmer zahlen absichtlich mehr um die Ukraine zu finanzieren? Deutsche Firmen haben sich schon dagegen ausgesprochen
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(06 Apr 2018, 10:19)

Es ist ja gar nicht zu bestreiten, dass die Ukraine Kriegslasten zu tragen hat und die besetzten Teile des Landes zu keinen Erfolgen beitragen können. Wie die Friedensdividende aussähe, wird man sich dann vorzustellen haben, wenn die Okkupationstruppen und die bewaffneten Banden abziehen.
Die Meldung heute ganz früh im Deutschlandradio (unter Berufung auf ein unabhängiges ukrainisches Internetportal) war allerdings, dass - umgekehrt - die ukrainische Regierung in Form des Präsidenten Kriegsdividende aus den Auseinandersetzungen im Osten generiert. Indem seinen Privatfirmen Aufträge im Wert von vielen 100 000 Euro bekam. Der Präsident selbst als Kriegsgewinnler? Das ist schon ein sehr harter Vorwurf. Der weit über kurzfristige Schwierigkeiten bei der Korruptionsbekämpfung hinausgeht. In dem Artikel gehts auch um den staatlichen Druck auf die Antikorruptionsbehörden und -aktivisten.

http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-p ... _id=415170

Unabhängig davon ob die Meldung stimmt oder nicht. Ein Unternehmer, der über ein weitverzweigtes Netz an Firmen und Firmenbeteiligungen, Einfluss, TV und Medien verfügt als Präsident? Es ist mir bis heute ein absolutes Rätsel wie eine Mehrheit so etwas zulassen konnte.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:25)

Die Meldung heute ganz früh im Deutschlandradio (unter Berufung auf ein unabhängiges ukrainisches Internetportal) war allerdings, dass - umgekehrt - die ukrainische Regierung in Form des Präsidenten Kriegsdividende aus den Auseinandersetzungen im Osten generiert. Indem seinen Privatfirmen Aufträge im Wert von vielen 100 000 Euro bekam. Der Präsident selbst als Kriegsgewinnler? Das ist schon ein sehr harter Vorwurf. Der weit über kurzfristige Schwierigkeiten bei der Korruptionsbekämpfung hinausgeht. In dem Artikel gehts auch um den staatlichen Druck auf die Antikorruptionsbehörden und -aktivisten.

http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-p ... _id=415170

Unabhängig davon ob die Meldung stimmt oder nicht. Ein Unternehmer, der über ein weitverzweigtes Netz an Firmen und Firmenbeteiligungen, Einfluss, TV und Medien verfügt als Präsident? Es ist mir bis heute ein absolutes Rätsel wie eine Mehrheit so etwas zulassen konnte.
Ist derzeit in den USA wohl ähnlich.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Arcturus »

zollagent hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:26)

Ist derzeit in den USA wohl ähnlich.
Und Berlusconi nicht zu vergessen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Audi »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:25)

Die Meldung heute ganz früh im Deutschlandradio (unter Berufung auf ein unabhängiges ukrainisches Internetportal) war allerdings, dass - umgekehrt - die ukrainische Regierung in Form des Präsidenten Kriegsdividende aus den Auseinandersetzungen im Osten generiert. Indem seinen Privatfirmen Aufträge im Wert von vielen 100 000 Euro bekam. Der Präsident selbst als Kriegsgewinnler? Das ist schon ein sehr harter Vorwurf. Der weit über kurzfristige Schwierigkeiten bei der Korruptionsbekämpfung hinausgeht. In dem Artikel gehts auch um den staatlichen Druck auf die Antikorruptionsbehörden und -aktivisten.

http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-p ... _id=415170

Unabhängig davon ob die Meldung stimmt oder nicht. Ein Unternehmer, der über ein weitverzweigtes Netz an Firmen und Firmenbeteiligungen, Einfluss, TV und Medien verfügt als Präsident? Es ist mir bis heute ein absolutes Rätsel wie eine Mehrheit so etwas zulassen konnte.
Weil er versprochen hat alles abzugeben. Nichts hat er davon getan und sogar mehr eingekauft. Er profitiert von jedem EU penny. Das habe ich von Anfang an kritisiert wie man so etwas als Demokratie verkaufen kann? :?:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

zollagent hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:26)

Ist derzeit in den USA wohl ähnlich.
geschweige von rußland.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Audi »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:36)

geschweige von rußland.
Russland gibt sich nicht als Leuchtturm der Demokratie ala Kiew :D
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:12)

Und wie? Die Abnehmer zahlen absichtlich mehr um die Ukraine zu finanzieren? Deutsche Firmen haben sich schon dagegen ausgesprochen
Also, meines Erachtens nach sollten wir überhaupt nichts zahlen, schon gar nicht, um die Kriege der russischen Oligarchie und der Mafia zu finanzieren. Die Ostsee-Pipeline ist als Schmiermittel gedacht, um Frieden zu verhindern.

Fortschritte in Richtung Waffenstillstand sind ja nicht zu verzeichnen, wie die Bundeskanzlerin auch feststellte. Die Politik muss es also sein, den Aggressor dafür einen permanenten Preis zahlen zu lassen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Audi »

Die Wirtschaft sieht es nicht ein poroshenko und seine Gang zu bezahlen. Das muss Merkel auch noch einsehen. Das marode Pipeline Netz ist unsicher. Nichts wird da investiert. Ukraine soll sich Gedanken machen wer deren Staatshaushalt demnächst aufbessern wird wenn die North stream 2 fertig ist. Davon hat Merkel dich Angst.

Merkel: Die Abhängigkeit von russischem Gas bleibe so oder so bestehen, betonte Merkel. Aber für die Ukraine gehe es auch um Einnahmen und damit um eine strategische Bedeutung. Deshalb sei das Projekt nicht möglich, „ohne dass wir Klarheit haben, wie es mit der ukrainischen Transitrolle weitergeht“. Darüber müsse weiter gesprochen werden.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(10 Apr 2018, 15:42)

Russland gibt sich nicht als Leuchtturm der Demokratie ala Kiew :D
...sondern passenderweise eher als Erdgewächs. Da richtet sich wohl kaum etwas zur Sonne hin.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Audi »

Und poroshenkos Fratze in der Mitte lol
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(10 Apr 2018, 16:10)

Die Wirtschaft sieht es nicht ein poroshenko und seine Gang zu bezahlen. Das muss Merkel auch noch einsehen. Das marode Pipeline Netz ist unsicher. Nichts wird da investiert. Ukraine soll sich Gedanken machen wer deren Staatshaushalt demnächst aufbessern wird wenn die North stream 2 fertig ist. Davon hat Merkel dich Angst.

Merkel: Die Abhängigkeit von russischem Gas bleibe so oder so bestehen, betonte Merkel. Aber für die Ukraine gehe es auch um Einnahmen und damit um eine strategische Bedeutung. Deshalb sei das Projekt nicht möglich, „ohne dass wir Klarheit haben, wie es mit der ukrainischen Transitrolle weitergeht“. Darüber müsse weiter gesprochen werden.
Russland ist unsicher. Krieg ist letztlich ein sehr schlechtes Geschäft.

Ohne politische Lösung wird Nordstream 2 nicht möglich sein. Das ist sehr deutlich gesagt worden. Es liegt jetzt an Moskau, Fortschritte zu erwägen, die bislang nicht erzielt werden konnten - oder wie die Kanzlerin so schön sagt: "sehr überschaubar ist, um es schon zu positiv zu sagen".
"Deswegen habe ich sehr deutlich gemacht, dass ein Projekt North Stream 2 ohne, dass wir eine Klarheit haben, wie es mit der ukrainischen Transitrolle weitergeht, aus unserer Sicht nicht möglich ist."
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

Audi hat geschrieben:(10 Apr 2018, 16:10)

Die Wirtschaft sieht es nicht ein poroshenko und seine Gang zu bezahlen. Das muss Merkel auch noch einsehen. Das marode Pipeline Netz ist unsicher. Nichts wird da investiert. Ukraine soll sich Gedanken machen wer deren Staatshaushalt demnächst aufbessern wird wenn die North stream 2 fertig ist. Davon hat Merkel dich Angst.

Merkel: Die Abhängigkeit von russischem Gas bleibe so oder so bestehen, betonte Merkel. Aber für die Ukraine gehe es auch um Einnahmen und damit um eine strategische Bedeutung. Deshalb sei das Projekt nicht möglich, „ohne dass wir Klarheit haben, wie es mit der ukrainischen Transitrolle weitergeht“. Darüber müsse weiter gesprochen werden.
Es dürfte klar sein, dass die Ukraine nicht in der Lage ist, russisches Gas sicher nach Europa zu bringen, solange sie ihre Krise nicht löst.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Apr 2018, 18:45)

Es dürfte klar sein, dass die Ukraine nicht in der Lage ist, russisches Gas sicher nach Europa zu bringen, solange sie ihre Krise nicht löst.
Und so lange Russland dort schürt, wird eine Lösung nicht möglich sein.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Und so lange Russland keine Lösung will, wird es keine Klarheit geben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Apr 2018, 18:45)

Es dürfte klar sein, dass die Ukraine nicht in der Lage ist, russisches Gas sicher nach Europa zu bringen, solange sie ihre Krise nicht löst.
SIE ??? du meinst putin. der braucht nur die bevorratung zu stoppen und schnell ist es dann schluß.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Apr 2018, 20:31)

SIE ??? du meinst putin. der braucht nur die bevorratung zu stoppen und schnell ist es dann schluß.
Die Ukraine muss ihre Probleme schon selbst lösen. Immer nur vom Ausland was erwarten bringt nichts.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Apr 2018, 20:33)

Die Ukraine muss ihre Probleme schon selbst lösen. Immer nur vom Ausland was erwarten bringt nichts.
solange putin waffen usw nach der ukraine bringen läßt und den konflikt schürt, solange wird es unruhig bleiben. und das ist seehr gelinde gesagt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Apr 2018, 20:45)

solange putin waffen usw nach der ukraine bringen läßt und den konflikt schürt, solange wird es unruhig bleiben.
Ja, wenn das so ist, sollten sie vielleicht keine Waffen in Russland kaufen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Apr 2018, 20:50)

Ja, wenn das so ist, sollten sie vielleicht keine Waffen in Russland kaufen.
sie, die rebellen, bekommen es offensichtlich auf kredit der russische regierung.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Apr 2018, 20:50)

Ja, wenn das so ist, sollten sie vielleicht keine Waffen in Russland kaufen.
Das impliziert wieder, es seien von Russland völlig losgelöste Formationen. Sind es nicht. Es sind von Russland geförderte und materiell unterstützte Aufständische.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Apr 2018, 20:50)

Ja, wenn das so ist, sollten sie vielleicht keine Waffen in Russland kaufen.
Ach Russland verkauft moderne Hardware an jeden Zivilisten :rolleyes: Klar moderne Panzer kosten auch nix. Bitte das ist lächerlich. Die OSZE hat mehrfache russ. Systeme bestätigt.

Russland unterstützt die Sepas, das ist auch beleget und die Handlungsweise von Russland ist vom internationalen Strafgerichtshof als Verbrechen eingestuft

https://www.forbes.com/sites/paulroderi ... 4150107ddb

Russland sollte versuchen den Schaden zu minimieren. Einer UN Mission zustimmen damit auch die Sepas eine faire Behandlung erfahren. Kann man alles erreichen wenn man will.

Die Ukraine wird 10-20 Jahre nicht in die EU oder NATO kommen. Aber teuer wird's noch für Russland, wenn Gerichte der Ukraine auch weiterhin Recht geben. Aber auch hier könnte Putin punkten. Einfach Gegenrechnen erstmal. Bei X findet man zusammen. Dazu Ersatz Zahlung für illegale Beschlagnahmen. Damit würde Russland viel Boden gut machen

Die Krim ist eh verloren für die Ukraine.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Ukraine verbessert sich im Ranking der Feuerkraft um einen Rang und liegt damit nur noch knapp hinter dem NATO-Partner Griechenland..

Israel: Platz 16
Griechenland: Platz 28
Ukraine: Platz 29
Tschechien: Platz 30
Weißrussland: Platz 42
Ungarn: Platz 57

https://www.ukrinform.de/rubric-defense ... nking.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2018, 16:21)

Russland ist unsicher. Krieg ist letztlich ein sehr schlechtes Geschäft.

Ohne politische Lösung wird Nordstream 2 nicht möglich sein. Das ist sehr deutlich gesagt worden. Es liegt jetzt an Moskau, Fortschritte zu erwägen, die bislang nicht erzielt werden konnten - oder wie die Kanzlerin so schön sagt: "sehr überschaubar ist, um es schon zu positiv zu sagen".
Ich weiß nicht. Ist denn das Projekt überhaupt noch zu verhindern? Im Fährhafen Sassnitz-Mukran lagern bereits die Rohre für die Gaspipeline und an mir sind am Wochenende auf der Strecke Stralsund-Berlin gleich zwei weitere Güterzüge vorbeigefahren, die offensichtlich beide ebenfalls mit Rohrleitungen für NS2 beladen waren. Finnland hat Anfang April alle Baugenehmigungen erteilt ...

Obwohl es eigentlich absurd ist. Die EU-Kommision ist Verhandlungspartner mit Russland bezüglich des Projektes. Gleichzeitig wurde - u.a. auch mit EU-Mitteln - nur wenige Kilometer vom geplanten Endpunkt der NS2-Leitungen im polnischen Swinemünde ein modernes LNG-Terminal gebaut. Um eben von festen Lieferanten wie Russland unabhängig zu werden und Gas je nach Bedarf von irgendwoher zu beziehen. Ich denke mal, bei diesen Milliardengeschäften gibt es zahlreiche Interessenslagen auch jenseits der offiziellen Politik.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2018, 11:22)

Ich weiß nicht. Ist denn das Projekt überhaupt noch zu verhindern? Im Fährhafen Sassnitz-Mukran lagern bereits die Rohre für die Gaspipeline und an mir sind am Wochenende auf der Strecke Stralsund-Berlin gleich zwei weitere Güterzüge vorbeigefahren, die offensichtlich beide ebenfalls mit Rohrleitungen für NS2 beladen waren. Finnland hat Anfang April alle Baugenehmigungen erteilt ...

Obwohl es eigentlich absurd ist. Die EU-Kommision ist Verhandlungspartner mit Russland bezüglich des Projektes. Gleichzeitig wurde - u.a. auch mit EU-Mitteln - nur wenige Kilometer vom geplanten Endpunkt der NS2-Leitungen im polnischen Swinemünde ein modernes LNG-Terminal gebaut. Um eben von festen Lieferanten wie Russland unabhängig zu werden und Gas je nach Bedarf von irgendwoher zu beziehen. Ich denke mal, bei diesen Milliardengeschäften gibt es zahlreiche Interessenslagen auch jenseits der offiziellen Politik.
Rohre rollen für den Sieg ? ;)

Gewiss gibt es da verschiedene Manager verschiedener Unternehmen, die ein Interesse klar gemacht haben. Es ist ja nicht nur die Schröder-Connection.
Die neue Rhetorik der Entschlossenheit wird aber reale Druckmittel brauchen, wenn sie den Dialog des Fruchtlosen überwinden will. Ein symbolischer Boykott der Fußball-WM wird nicht ausreichen, die Beschränkung diverser Oligarchen schon eher und das Kippen der Ostsee-Röhre erst recht.

Selbst in der Syrien-Krise fordert Maas von Moskau "konstruktive Angebote". Das ist in dieser Deutlichkeit neu, wird aber ebenso wirkungslos verpuffen, wenn es denn nicht mit irgendetwas Konkretem verbunden wird. Das ist der Punkt. Das tägliche Mantra vom ewigen Dialog beherrschten Gabriel und Steinmeier im Schlaf, gebracht hat es freilich nichts.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:06)

Rohre rollen für den Sieg ? ;)

Gewiss gibt es da verschiedene Manager verschiedener Unternehmen, die ein Interesse klar gemacht haben. Es ist ja nicht nur die Schröder-Connection.
Die neue Rhetorik der Entschlossenheit wird aber reale Druckmittel brauchen, wenn sie den Dialog des Fruchtlosen überwinden will. Ein symbolischer Boykott der Fußball-WM wird nicht ausreichen, die Beschränkung diverser Oligarchen schon eher und das Kippen der Ostsee-Röhre erst recht.

Selbst in der Syrien-Krise fordert Maas von Moskau "konstruktive Angebote". Das ist in dieser Deutlichkeit neu, wird aber ebenso wirkungslos verpuffen, wenn es denn nicht mit irgendetwas Konkretem verbunden wird. Das ist der Punkt. Das tägliche Mantra vom ewigen Dialog beherrschten Gabriel und Steinmeier im Schlaf, gebracht hat es freilich nichts.
Zur Erinnerung: Der jetzige ukrainische Außenminister Klimkin, der sich so lobend über Maas äußert, hat den früheren Außenminister Deschtschyzja 2014 vor allem deshalb abgelöst, weil letzterer sich in "vulgärsprachlicher" Form über Putin geäußert hat. Und auch der neue deutsche und relativ moskaukritische Außenminister Maas verlangt aktuell zur Lösung der Ukraine-Krise(n) eine "Rückkehr zum Normandieformat", unter Einschluss Russlands also. Noch schlimmer als wirkungslose Diplomatie ist nur noch gar keine Diplomatie.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:04)

Zur Erinnerung: Der jetzige ukrainische Außenminister Klimkin, der sich so lobend über Maas äußert, hat den früheren Außenminister Deschtschyzja 2014 vor allem deshalb abgelöst, weil letzterer sich in "vulgärsprachlicher" Form über Putin geäußert hat. Und auch der neue deutsche und relativ moskaukritische Außenminister Maas verlangt aktuell zur Lösung der Ukraine-Krise(n) eine "Rückkehr zum Normandieformat", unter Einschluss Russlands also. Noch schlimmer als wirkungslose Diplomatie ist nur noch gar keine Diplomatie.
Natürlich können sich nur Kriegsparteien auf den Waffenstillstand einigen, wer denn sonst ? Putins Russland kann im Normandie-Format ein "konstruktives Angebot" (Maas) machen oder in jedem anderen Format.

Eine Rückkehr Russlands zum G-7-Format schloss Maas allerdings aus, trotz innerparteilicher Widerstände. Die Oppositionsparteien FDP und Linke hatten gefordert, Moskau solle nach Toronto eingeladen werden.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Klimkin: "Russland ist nicht bereit, etwas richtiges zu machen"
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kl ... s-100.html

Es spielt eigentlich keine große Rolle, in welchem Gesprächsformat man nichts "richtiges" machen will.

Maasens Haltung ist zu begrüßen, das Lob des ukrainischen Außenministers nur allzu verständlich. Wir sollten den Dialog mit Partnern suchen, mit Osteuropa und anderen. Mit Gegen-Akteuren verhandelt man, insofern überhaupt irgend etwas auf dem Tisch liegt.

Klimkin ist zum G-7-Treffen eingeladen worden. Gut so, ganz ausgezeichnet.
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Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:32)

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kl ... s-100.html

Es spielt eigentlich keine große Rolle, in welchem Gesprächsformat man nichts "richtiges" machen will.

Maasens Haltung ist zu begrüßen, das Lob des ukrainischen Außenministers nur allzu verständlich. Wir sollten den Dialog mit Partnern suchen, mit Osteuropa und anderen. Mit Gegen-Akteuren verhandelt man, insofern überhaupt irgend etwas auf dem Tisch liegt.

Klimkin ist zum G-7-Treffen eingeladen worden. Gut so, ganz ausgezeichnet.
Das ist an sich positiv. Aber auch die Ukraine ist nicht G7-Mitglied. Insofern wäre es aus meiner Sicht gar kein Problem, auch den russischen Außenminister einzuladen.

Das Ringen um Nord Stream 2 ist ein Tauziehen um Wirtschaftsinteressen. Das ist gar keine Frage. Die USA können ihr Fracking-Gas gar nicht anders als über LNG-Terminals nach Europa verkaufen. Diese Tatsache wird gegenwärtig über die America-First-Parole wirtschaftlich politisiert. Und auf der anderen Seite steht Gasprom. Nicht nur Schalke-04-Hauptsponsor sondern auch der eigentlich starke Arm der russischen Politmaffia. Ich glaube, man muss sehr aufpassen, sich in diesem Kampf der Giganten nicht politisch instrumenatlisieren zu lassen. Für welche Seite auch immer. Nicht nur in den USA und Russland, auch in der Ukraine selbst haben mächtige Oligarchen das sagen und nicht die um Freiheit und Demokratie und Wohlstand ringende Bevölkerung.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Apr 2018, 09:52)

Das ist an sich positiv. Aber auch die Ukraine ist nicht G7-Mitglied. Insofern wäre es aus meiner Sicht gar kein Problem, auch den russischen Außenminister einzuladen.
Klimkin ist eingeladen, Lawrow nicht - der Witz an diesem Signal ist eben, dass es ein Signal ist. Der neue Realismus, für den Maas in besonderer Weise steht, nimmt zur Kenntnis, ob es von russischer Seite einen konstruktiven Beitrag gibt oder nicht. Es geht nicht darum, in möglichst vielen Formaten und Dialogen zu verstehen, warum nichts kommt.
Der neue Regierungsbeauftragte für Russland und Osteuropa, Wiese, der Gernot Erler ablöst, entspricht dem neuen Realismus.

Ich würde so sagen: Dialoge sind schön, Salongespräche noch schöner, aber nach dem Mittagessen sollte auch mal zur Sache verhandelt werden. Osteuropa besteht im übrigen nicht nur aus Moskau, der Dialog mit freundlich gesinnten Nachbarn ist nicht minder historisch.
Brandts Ostpolitik fußte nicht auf der Ribbentrop-Molotow-Übereinkunft, sondern auf dem KSZE-Prozess. Das ist etwas völlig anderes.
Das Ringen um Nord Stream 2 ist ein Tauziehen um Wirtschaftsinteressen. Das ist gar keine Frage. Die USA können ihr Fracking-Gas gar nicht anders als über LNG-Terminals nach Europa verkaufen. Diese Tatsache wird gegenwärtig über die America-First-Parole wirtschaftlich politisiert. Und auf der anderen Seite steht Gasprom. Nicht nur Schalke-04-Hauptsponsor sondern auch der eigentlich starke Arm der russischen Politmaffia. Ich glaube, man muss sehr aufpassen, sich in diesem Kampf der Giganten nicht politisch instrumenatlisieren zu lassen. Für welche Seite auch immer. Nicht nur in den USA und Russland, auch in der Ukraine selbst haben mächtige Oligarchen das sagen und nicht die um Freiheit und Demokratie und Wohlstand ringende Bevölkerung.
Es gibt aber Oligarchen, die aufgrund der Friedensgefährdung von Sanktionen betroffen sind. Dazu gehört Alexej Miller von Gazprom. Die Argumentationslinie, alles ist gleich, warum also nicht auf jene Mafia setzen, die wenigstens eine nicht-amerikanische Folklore bereit hält, ist bekannt. Sie ist aber nicht ganz richtig und sie spielt - mehr oder weniger geschickt - auf der Klaviatur von Populismus und Ressentiment.
Die Schiefergas-Revolution der USA macht die Amerikaner unabhängiger. Europäer haben verschiedene Möglichkeiten, man könnte auch mit Kanadiern kooperieren, aber durchaus auch mit dem norwegischen Statoil - oder im Rahmen der Diversifizierung auf verschiedene Punkte setzen.
Wichtig ist, es geht nicht um US- oder Russland-Folklore, sondern um strategische Sicherheit. Nebenei gewiss auch um Korruption, Geldwäsche und Organisierte Kriminalität.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2018, 11:22)

Ich weiß nicht. Ist denn das Projekt überhaupt noch zu verhindern? Im Fährhafen Sassnitz-Mukran lagern bereits die Rohre für die Gaspipeline und an mir sind am Wochenende auf der Strecke Stralsund-Berlin gleich zwei weitere Güterzüge vorbeigefahren, die offensichtlich beide ebenfalls mit Rohrleitungen für NS2 beladen waren. Finnland hat Anfang April alle Baugenehmigungen erteilt ...

Obwohl es eigentlich absurd ist. Die EU-Kommision ist Verhandlungspartner mit Russland bezüglich des Projektes. Gleichzeitig wurde - u.a. auch mit EU-Mitteln - nur wenige Kilometer vom geplanten Endpunkt der NS2-Leitungen im polnischen Swinemünde ein modernes LNG-Terminal gebaut. Um eben von festen Lieferanten wie Russland unabhängig zu werden und Gas je nach Bedarf von irgendwoher zu beziehen. Ich denke mal, bei diesen Milliardengeschäften gibt es zahlreiche Interessenslagen auch jenseits der offiziellen Politik.
Die Pipeline wird ein wichtiger Baustein der Gasversorgung. Es ist sinnvoll, beides zu haben. Die Ukraine wird leer ausgehen und muss dann ohne Durchleit-Wegelagerei ihren Haushalt retten. Falls sie dann in der Form noch besteht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 May 2018, 21:17)

Die Pipeline wird ein wichtiger Baustein der Gasversorgung. Es ist sinnvoll, beides zu haben. Die Ukraine wird leer ausgehen und muss dann ohne Durchleit-Wegelagerei ihren Haushalt retten. Falls sie dann in der Form noch besteht.
...und sie von Putins Urlaubern nicht bereits "heim ins Reich" geholt wurde. Schreibe nur deine Sätze aus. ;)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 May 2018, 21:17)

Die Pipeline wird ein wichtiger Baustein der Gasversorgung. Es ist sinnvoll, beides zu haben. Die Ukraine wird leer ausgehen und muss dann ohne Durchleit-Wegelagerei ihren Haushalt retten. Falls sie dann in der Form noch besteht.
Aussagen wie diese scheinen mir in ihrer drastischen Formulierung vor allem von einem irrationalen Nationen-Hass geleitet zu sein. Die Frage der Rohstoffversorgungssicherheit in Deutschland kann man dagegen nur völlig rational und sachlich diskutieren. Die Erdgasvorräte der Welt sind meines Wissens - im Unterschied zu den Erdölvorräten - noch ziemlich lange ausreichend, und es besteht kein Grund zur Panik. Politisch wäre es momentan sinnvoll, zum EU-Partner und unmittelbaren Nachbarn Deutschlands Polen ein kooperatives Verhältnis zu haben und die sehr ungute politische Entwicklung dort in diesem Sinne positiv zu beeinflussen. Und eine Abrgenzung zur imperialen Großmachtpolitik Russlands ist ebenso sinnvoll. In diesem Zusammenhang ist das projekt Nordstream 2 kontraproduktiv.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 09:29)

Aussagen wie diese scheinen mir in ihrer drastischen Formulierung vor allem von einem irrationalen Nationen-Hass geleitet zu sein.
Ich glaube nicht, dass da Hass im Spiel ist. Die Russen wollen an ihrem Gas verdienen, die Konsumenten wollen es billig. Alles, was dazwischen Kosten verursacht, ist schlecht und wird nach Kräften wegoptimiert. Alles, was die Marktmacht des Konsumenten vergrößert (zB mehrere Optionen offenzuhalten) wird auch erwogen werden - Umsetzung ist dann immer die Frage. Aktuell sehe ich wenig Anlass, dauerhaft auf die Handelsoption Gas über Ostsee zu verzichten. Man kann das in Verhandlungen einbringen, um diesen oder jenen Nebennutzen zu bekommen. Am Ende geht es aber um Arbeitsplätze und Wohlstand bei uns.
Politisch wäre es momentan sinnvoll, zum EU-Partner und unmittelbaren Nachbarn Deutschlands Polen ein kooperatives Verhältnis zu haben und die sehr ungute politische Entwicklung dort in diesem Sinne positiv zu beeinflussen. Und eine Abrgenzung zur imperialen Großmachtpolitik Russlands ist ebenso sinnvoll. In diesem Zusammenhang ist das projekt Nordstream 2 kontraproduktiv.
Polen muss schon selbst wissen, wo es politisch hin will. Wir sollten uns da nicht von abhängig machen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Orbiter1 »

Deutschland wäre ja vollkommen geistig umnachtet wenn es sich bei der Energieversorgung von der angehenden Autokratie in Polen oder der hyperkorrupten Ukraine erpressbar machen würde. Gestern gingen Gottseidank die Bauarbeiten an Nordstream2 los.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 May 2018, 09:51)

Deutschland wäre ja vollkommen geistig umnachtet wenn es sich bei der Energieversorgung von der angehenden Autokratie in Polen oder der hyperkorrupten Ukraine erpressbar machen würde. Gestern gingen Gottseidank die Bauarbeiten an Nordstream2 los.
Deutschland ist vor allem nicht von der Energieversorgung aus Russland abhängig.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Orbiter1 »

zollagent hat geschrieben:(04 May 2018, 10:06)

Deutschland ist vor allem nicht von der Energieversorgung aus Russland abhängig.
Deutschland hat bewußt einen Energiemix aus unterschiedlichen Quellen und ist von niemandem abhängig. Daran ändert auch Nordstream2 nichts.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 May 2018, 10:11)

Deutschland hat bewußt einen Energiemix aus unterschiedlichen Quellen und ist von niemandem abhängig. Daran ändert auch Nordstream2 nichts.
Dann weißt du ja auch, daß die beschworene Erpressbarkeit eher nicht besteht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 09:34)

Ich glaube nicht, dass da Hass im Spiel ist. Die Russen wollen an ihrem Gas verdienen, die Konsumenten wollen es billig. Alles, was dazwischen Kosten verursacht, ist schlecht und wird nach Kräften wegoptimiert.
Die Formulierung: "Falls sie [die Ukraine] in der Form dann noch besteht" halte ich jedenfalls für ziemlich zynisch. In welcher Form sollte sie denn dann bestehen? Als russischer Oblast?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 13:12)

Die Formulierung: "Falls sie [die Ukraine] in der Form dann noch besteht" halte ich jedenfalls für ziemlich zynisch. In welcher Form sollte sie denn dann bestehen? Als russischer Oblast?
Das ganz sicher nicht. Weite Teile der Ukraine haben sich in den letzten 20 Jahren eher auf eine andere Weise entwickelt - Wiederbetonung der "ukrainischen Sprache" und Kulturtraditionen, die nicht unmittelbar an russisches anknüpfen, politische Orientierung auf einen Partikular-Nationalismus, der keine Gemeinsamkeiten mit Russland vorsieht und auch andere Minderheiten mindestens kritisch beäugt. Zudem sind in den letzten vier Jahren viele wirtschaftliche Verbindungen mit Russland gekappt und man hat sich stark auseinander gelebt. Auch für die von der Ukraine abgefallenen Gebiete, mit Ausnahme der Krim, sehe ich in näherer Zeit keine Zukunft im russischen Staatsverband. Allenfalls könnten sie pro forma im Unionsstaat und in Bündnissen eingehen, sofern die politische Gesamtlage das erlaubt. Auch das ist fraglich. Dabei schließe ich nicht aus, dass von der Ukraine weitere Gebiete in den nächsten Jahren abgehen könnten, wenn Reformerfolge und Wirtschaftsentwicklung ausbleiben. Das magst du zynisch finden, ich finde die Grundlage für die allgegenwärtigen Jubelmeldungen eher dünn.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 13:24)

Das ganz sicher nicht. Weite Teile der Ukraine haben sich in den letzten 20 Jahren eher auf eine andere Weise entwickelt - Wiederbetonung der "ukrainischen Sprache" und Kulturtraditionen, die nicht unmittelbar an russisches anknüpfen, politische Orientierung auf einen Partikular-Nationalismus, der keine Gemeinsamkeiten mit Russland vorsieht und auch andere Minderheiten mindestens kritisch beäugt. Zudem sind in den letzten vier Jahren viele wirtschaftliche Verbindungen mit Russland gekappt und man hat sich stark auseinander gelebt. Auch für die von der Ukraine abgefallenen Gebiete, mit Ausnahme der Krim, sehe ich in näherer Zeit keine Zukunft im russischen Staatsverband. Allenfalls könnten sie pro forma im Unionsstaat und in Bündnissen eingehen, sofern die politische Gesamtlage das erlaubt. Auch das ist fraglich. Dabei schließe ich nicht aus, dass von der Ukraine weitere Gebiete in den nächsten Jahren abgehen könnten, wenn Reformerfolge und Wirtschaftsentwicklung ausbleiben. Das magst du zynisch finden, ich finde die Grundlage für die allgegenwärtigen Jubelmeldungen eher dünn.
Nee. Das finde ich nicht zynisch sondern sehe ich sogar in vielen Teilen ähnlich.

Und dennoch ist es politisch-strategisch bedenklich, durch den Pipeline-Bau dieses fragile Staatsgebilde Ukraine mit dem Wegfall von Milliarden Transitgebühren (die ein normales Wirtschaftsgeschäft sind und keine "Wegelagerei") noch fragiler zu machen.

Ganz unabhängig davon ist es erstens ökologisch bedenklich und zweitens endet die NS2-Pipeline nur ein paar Kilometer entfernt von einem gerade neu gebauten modernen LNG-Terminal in Polen. Wenn es tatsächlich für Deutschland nur oder vor allem um die Versorgungssicherheit geht: Warum unternimmt Deutschland nix in Richtung einer Kooperation mit Polen? Meines Wissens wurde diese in Hinsicht auf das LNG-Terminal in Swinemünde von polnischer Seite sogar angeboten (wenn auch von der Vorgängerregierung).
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 13:37)

Nee. Das finde ich nicht zynisch sondern sehe ich sogar in vielen Teilen ähnlich.

Und dennoch ist es politisch-strategisch bedenklich, durch den Pipeline-Bau dieses fragile Staatsgebilde Ukraine mit dem Wegfall von Milliarden Transitgebühren (die ein normales Wirtschaftsgeschäft sind und keine "Wegelagerei") noch fragiler zu machen.

Ganz unabhängig davon ist es erstens ökologisch bedenklich und zweitens endet die NS2-Pipeline nur ein paar Kilometer entfernt von einem gerade neu gebauten modernen LNG-Terminal in Polen. Wenn es tatsächlich für Deutschland nur oder vor allem um die Versorgungssicherheit geht: Warum unternimmt Deutschland nix in Richtung einer Kooperation mit Polen? Meines Wissens wurde diese in Hinsicht auf das LNG-Terminal in Swinemünde von polnischer Seite sogar angeboten (wenn auch von der Vorgängerregierung).
Das LNG-Terminal und die Erdgasleitung widersprechen sich nicht, sie können alternative Wege bieten und somit die Verhandlungsmacht der Konsumenten steigern. Die Umweltfragen sind ernst zu nehmen, jedoch darf man auch den Zustand der bisherigen Pipeline und ihr fragiles Umfeld nicht vergessen. Ein möglicher dritter Weg wäre, das russische Gas technisch aufwändig als LNG zu transportieren. Doch wozu sollte man das tun?

Sicher trifft es die Ukraine hart, wenn diese Einnahmen wegfallen. Uns treffen die Transitpreise, die unsere Energierträger verteuern, auch. Indem das Land aber konfrontativ agiert, nicht über Preise und Nebenabreden verhandelt sondern vor allem politisch versucht, Alternativen aus dem Spiel zu nehmen, nimmt sie unsere Versorgungssicherheit als Faustpfand für ihre politischen Ambitionen. Das sollten wir ernst nehmen. Ich nenne es politische Wegelagerei, aber wenn wir es eine konfrontative Art der Preisbildung nennen, ist es nichts besseres. Wir erleben in diesen Tagen die Rückverlagerung von Jobs nach Deutschland und Europa, zurück aus Fernost, zusammengehend mit einer ganz neuen Automatisierungswelle. Diese Entwicklung kann Schaden nehmen, wenn Energieträger zu teuer werden.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Orbiter1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 13:37)

Und dennoch ist es politisch-strategisch bedenklich, durch den Pipeline-Bau dieses fragile Staatsgebilde Ukraine mit dem Wegfall von Milliarden Transitgebühren (die ein normales Wirtschaftsgeschäft sind und keine "Wegelagerei") noch fragiler zu machen.
Den Zwischenhandel auszuschalten und direkt beim Erzeuger zu bestellen ist auch ein ganz normales Wirtschaftsgeschäft wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Und seit wann ist Deutschland für das fragile Staatsgebilde Ukraine verantwortlich? Die sollten mal ihre Hyperkorruption etwas zurückfahren dann wird das auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Im übrigen werden die für ein Nicht-EU-Mitglied bereits genug unterstützt. Eigenverantwortung wäre mal was mit dem sich die Ukraine beschäftigen sollte.
Ganz unabhängig davon ist es erstens ökologisch bedenklich und zweitens endet die NS2-Pipeline nur ein paar Kilometer entfernt von einem gerade neu gebauten modernen LNG-Terminal in Polen. Wenn es tatsächlich für Deutschland nur oder vor allem um die Versorgungssicherheit geht: Warum unternimmt Deutschland nix in Richtung einer Kooperation mit Polen? Meines Wissens wurde diese in Hinsicht auf das LNG-Terminal in Swinemünde von polnischer Seite sogar angeboten (wenn auch von der Vorgängerregierung).
Im Gegensatz zu Polen hat Deutschland bisher kein Problem mit Erdgaslieferungen aus Russland. Wenn die Polen (die bisher 2/3 des Erdgases aus Russland beziehen) sich von den Lieferungen aus Russland unabhängig machen wollen und stattdessen lieber Erdgas aus den USA kaufen wollen können sie das ja tun. Deswegen muß Deutschland noch lange nicht den gleichen Schritt machen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 May 2018, 13:58)

Den Zwischenhandel auszuschalten und direkt beim Erzeuger zu bestellen ist auch ein ganz normales Wirtschaftsgeschäft wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Und seit wann ist Deutschland für das fragile Staatsgebilde Ukraine verantwortlich?
Deutschlands Regierung ist dafür verantwortlich, dass seine Bürger von internationalen Konflikten, die im Fall der Ukraine ja bereits seit längerem auch mit Waffen ausgetragen werden, unbedroht bleiben. Die Ukraine ist im ganzen Gefüge zwischen Europa und Asien ein wichtiger Baustein. Dieses Verständnis von Regierungs-Verantwortlichkeit für internationale Stabilität ist in jüngerer Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten. Kein Wunder, wenn die mächtigsten Männer der mächtigsten Staaten das Spiel mit dem Feuer zu ihrer Lieblingsbeschäftigung gemacht haben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Orbiter1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 14:30)

Deutschlands Regierung ist dafür verantwortlich, dass seine Bürger von internationalen Konflikten, die im Fall der Ukraine ja bereits seit längerem auch mit Waffen ausgetragen werden, unbedroht bleiben. Die Ukraine ist im ganzen Gefüge zwischen Europa und Asien ein wichtiger Baustein. Dieses Verständnis von Regierungs-Verantwortlichkeit für internationale Stabilität ist in jüngerer Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten. Kein Wunder, wenn die mächtigsten Männer der mächtigsten Staaten das Spiel mit dem Feuer zu ihrer Lieblingsbeschäftigung gemacht haben.
Aha, und wenn man auf Nordstream2 verzichtet und der Ukraine den Wegezoll für das russische Erdgas bezahlt bleiben die deutschen Bürger von internationalen Konflikten unbedroht? Den Zusammenhang müssen sie mal erklären. Vielleicht bleiben die ja auch unbedroht weil Russland nur ungern den extrem wichtigen Devisenbringer Deutschland verlieren will. Da wäre Nordstram2 die sinnvollere Alternative.

Bedrohungen gehen da schon eher vom neuen, hochmodernen Panzerabwehrsystem Javelin aus, das von den USA geliefert wurde. Diese Woche hat das Training der ukrainischen Armee damit begonnen. Die Ergebnisse incl Eskalation wird man sicher schon bald sehen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von imp »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 May 2018, 14:59)

Aha, und wenn man auf Nordstream2 verzichtet und der Ukraine den Wegezoll für das russische Erdgas bezahlt bleiben die deutschen Bürger von internationalen Konflikten unbedroht? Den Zusammenhang müssen sie mal erklären. Vielleicht bleiben die ja auch unbedroht weil Russland nur ungern den extrem wichtigen Devisenbringer Deutschland verlieren will. Da wäre Nordstram2 die sinnvollere Alternative.

Bedrohungen gehen da schon eher vom neuen, hochmodernen Panzerabwehrsystem Javelin aus, das von den USA geliefert wurde. Diese Woche hat das Training der ukrainischen Armee damit begonnen. Die Ergebnisse incl Eskalation wird man sicher schon bald sehen.
Die Lieferung darf man nicht so ernst nehmen. Es handelt sich um eine kleine zweistellige Anzahl Geräte. Zudem haben die Ostukrainer kaum Panzer. Trump hat hier vor allem geschafft, dass die Ukrainer die Waffen bezahlen müssen statt geschenkt bekommen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Orbiter1 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 17:15)

Die Lieferung darf man nicht so ernst nehmen. Es handelt sich um eine kleine zweistellige Anzahl Geräte. Zudem haben die Ostukrainer kaum Panzer. Trump hat hier vor allem geschafft, dass die Ukrainer die Waffen bezahlen müssen statt geschenkt bekommen.
Da habe ich andere Informationen:

"The Trump administration announced in December that it had approved a $47 million deal for 210 Javelin anti-tank missiles and 37 Javelin launchers."

Wenn die so gut sind wie es ihnen nachgesagt wird dürfte es bald gar keine feindliche Panzer in der Ostukraine geben. Der nächste Eskalationsstufe in der Auseinandersetzung mit Russland hat man dann aber sicher erreicht.
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